Sie sagten Nein!

Krankenschwestern verweigerten Abtreibungen

Krankenschwestern können nicht gezwungen werden bei Abtreibungen zu assistieren

Washington D.C., kath.net/AllianceDefendingFreedom, 19. Januar 2013, von Edith Breburda

Nach einer Grundsatzentscheidung des Obersten US-Gerichtshofs “Roe versus Wade” am 22. Januar 1973 gab es plötzlich “Abtreibung auf Verlangen”, erinnern sich führende Pro-Life Aktivisten wie Phyllis Schlafly. Es war das extremste Gesetz das es bis dahin gab. Man nannte es ein ´Gesetz für Frauen´. Feministinnen argumentierten, eine Ablehnung der Abtreibung und mangelnde finanzielle Unterstützung bedeute die Diskriminierung einer Frau. Damals war die USA noch sehr anti-katholisch geprägt, erklärte Michael Taylor, Direktor des Nationalen Komitees von Human Life. Katholische Bischöfe protestierten sofort, später engagierten sich auch Protestanten. Seit 40 Jahren klären mutige Christen die Öffentlichkeit in den USA auf.

Seit 40 Jahren gehen Pro-Life Aktivisten am Roe-versus-Wade-Jahrestag auf die Strasse. Heutzutage reisen vor allem Jugendliche von weither nach Washington D.C., wo dieser Pro-Life-March stattfindet. Was hat sich geändert? Das Time Magazine hatte neulich der Pro-Life-Bewegung eine Titelstory gewidmet. Man sprach von Erfolgen, die Pro-Life zugesprochen wurden. Katholiken sind trotzdem skeptisch, weil fast zeitgleich vom US-Familien-Beratungsnetzwerk ´Planned Parenthood´ Zahlen veröffentlicht wurden. Sie zeigen, dass von Planned Parenthood mit Spendengeldern hauptsächlich Abtreibungen vorgenommen werden, während Krebs-Vorsorge-Untersuchungen, die auch zu seinem Aufgabenbereich gehören, kaum ins Gewicht fallen.

Eine im Januar 2013 in Kalifornien durchgeführte demographische Studie stellte fest, dass es im “Goldenen Staat” zu wenig Kinder gibt. Ob das mit Abtreibungen zusammenhängt, wird nicht gefragt.

Wie werden Abtreibungen in US-Krankenhäusern gehandhabt?

Krankenschwestern wissen nie, welche Aufgaben ihnen täglich zufallen. Sie versuchen ihren Dienst zu tun. Wunderbaren Ereignissen aber auch Tragödien spielen sich vor ihren Augen ab.

Beryl Otieno Ngoje’s arbeitete am Empfangsschalter der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Universität in New Jersey/Newark, als eine Kollegin zu ihr eilte. “Gerade ist etwas passiert, das wirst Du mir nicht glauben. Ich habe es in meiner Hand”, sagte die Kollegin gleich zweimal zu Beryl. “Willst du es sehen?”
Beryl bejahte und bereute sofort ihre Antwort. Die Kollegin hatte ein totes Baby in ihrer Hand. Beryl brach in Tränen aus, was ihre Kollegin, die zugleich ihre Chefin war, sehr verwunderte. Beryl arbeitet immerhin seit 15 Jahren an diesem Krankenhaus. In ihrer Station werden chirurgische Tagesfälle behandelt. Manchmal auch Abtreibungen.
Meist kommen 13- 15 Jährige Mädchen und viele kommen sehr oft, bis zu sechsmal. Auch wenn sie dem Personal des Krankenhauses versprochen hatten nicht mehr zu kommen. Für diese Mädchen ist es “eine Art Verhütung”, bemerkt Fe Esperanza Racpan Vinoya und fügte hinzu: “und doch sehe ich ein Schuldgefühl in ihren Augen”.
Fe hat Verständnis für die Teenager, weil sie selber vor 20 Jahren auf Drängen der Ärzte ihr eigenes Kind abgetrieben hatte. Fe wusste damals nicht, dass es andere Möglichkeiten gab. Sie kam gerade aus den Philippinen und stand am Anfang ihrer Karriere. Sie hoffte bis zuletzt ihr Kind behalten zu können. Sie und ihr Mann waren die Einzigen, die bitter weinten, als sie die Abtreibungsklinik betraten. Um sie herum warteten viele Teenager. Fe brauchte sehr lange, um ihre Abtreibung zu verarbeiten.
Deshalb war sie zutiefst erschrocken, als im September 2011 verkündet wurde, dass alle Krankenschwestern der Abteilung zu Abtreibungen herangezogen werden sollten. Eine gerade beförderte Kollegin war für diese Neuerung verantwortlich. Bisher mussten nur diejenigen assistieren, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten. Spontane Proteste von zwölf Krankenschwestern wurden nicht akzeptiert. Sie hätten zu assistieren, oder sie würden ihre Stelle verlieren, hiess es von der obersten Krankenhausleitung. Fe und Beryl standen unter Schock. Noch nie waren sie gezwungen worden, ein Kind zu töten. Es schien, dass sie nichts dagegen machen konnten. Als sie argumentierten, dass sie sich verpflichtet fühlten, nur in einem medizinischen Notfall zu helfen, wurde ihnen gesagt, dass jede Abtreibung ein Notfall sei, weil die Patientin blutet und dies sei die Definition für einen Notfall.
Die Schwestern dachten, sie würden alle ihre Stelle verlieren, denn sie versuchten weiterhin die Krankenhausleitung umzustimmen. Niemand stand den Schwestern bei, keine Ethik-Kommission des Hauses, keine Krankenschwesternvereinigung. Bis Fe ihren Pastor Terry Smith von der Life Christian Church in West Orange/New Jersey um Hilfe bat. Dieser kannte zwei Anwälte, die die zwölf Schwestern honoris causa vertraten. Leichter wurde es für die zwölf Schwestern nicht. Das offizielle Gerichtsverfahren wurde mit Sorgen erwartet.

Das Krankenhaus argumentierte, dass Krankenschwestern für die Operationsnachsorge verantwortlich seien. Abtreibungen wurden induziert, aber erst Stunden später mussten die Schwestern die toten Kinder “entsorgen”. Deshalb sollten sie Abtreibungsschulungen durchlaufen, um zu wissen wie man mit den Patientinnen interagiert und die toten Babys entsorgt. Den Schwestern wurde gesagt, wenn sie nicht mithelfen, würde man sie durch anderes medizinisches Personal ersetzten. Doch was dann passierte, lag bestimmt nicht in der Absicht des Krankenhauses. Als sich eine Patientin nach einem Gespräch mit einer Krankenschwester gegen die Abtreibung entschied und das Krankenhaus verliess, wurde in einer vorgerichtlichen Anhörung eine Einigung erzielt. Das Krankenhaus stimmte zu, keine Krankenschwester mehr zu zwingen, bei einer Abtreibung mitzuhelfen. “Wir dachten schon unsere Gebete seien alle umsonst gewesen”, berichtete eine der Schwestern. “Wir konnten es kaum glauben und waren überglücklich über den Beschluss. Ich wusste nicht, dass man keinen zwingen kann und dass es eine Gewissensfreiheit gibt”, erklärte Fe gegenüber der Alliance Defending Freedome, der Organisation die ihr half Recht zu bekommen.

Quelle

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