Schweizerisches Katholisch

Katholisch?

Zunehmend eine Fremdsprache für viele Menschen. Noch fremder ist das schweizerische Katholisch.

Wird zum Beispiel die Stelle einer “pfarreibeauftragten Bezugsperson” ausgeschrieben, weiss wohl nur der hiesige katholische Connaisseur: Da wird jemand gesucht, der zwar nicht Chef genannt werden darf, aber in der Pfarrei für Dinge zuständig ist, die Chefsache sind. Die Führung des Seelsorgeteams zum Beispiel.

Doch auch die pfarreibeauftragte Bezugsperson hat selbstverständlich einen Chef. Bloss heisst der nicht Chef, sondern “Moderator”. Im Gegensatz zur pfarreibeauftragten Bezugsperson ist der Moderator zwingend geistlichen Standes. Er steht einer Seelsorgeeinheit vor, die mehrere Pfarreien umfasst.

Kommen in einer Seelsorgeeinheit die pfarreibeauftragten Bezugspersonen unter der Leitung des Moderators zu einer Sitzung zusammen, so ist das durchaus ein Cheftreffen. Heissen darf es allerdings nicht so. Denn laut Kirchenrecht trägt allein der Moderator die pfarramtliche Verantwortung.

Aber das kann Frau Müller selbstverständlich nicht wissen, wenn sie ihre pfarreibeauftragte Bezugsperson wieder einmal als “Herr Pfarrer” anspricht.

Quelle
Apostolicam actuositatem Dekret über das Laienapostolat

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