2. Sonntag im Jahreskreis – Familiensonntag

Evangelium nach Johannes 2,1-11

Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da liess er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zuviel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Maximus von Turin (? – um 420), Bischof, Homilie 23; PL 57, 274

Der neue Wein der wahren Freude

Der Herr ging zu einer Hochzeit, zu der er eingeladen war. So steht es geschrieben. Der Sohn Gottes ging also zur Hochzeit, um durch seine Gegenwart die Ehe zu heiligen, die er bereits eingesetzt hatte. Er ging zu einer Hochzeit des Alten Bundes, um sich im heidnischen Volk eine Gemahlin zu erwählen, die allzeit Jungfrau bleiben würde. Er, der nicht aus einer menschlichen Ehe hervorging, ging zur Hochzeit. Er ging nicht hin, um an einem fröhlichen Bankett teilzunehmen, sondern um sich durch ein wahrhaft staunenswertes Wunder zu offenbaren. Er ging nicht hin, um  Wein zu trinken, sondern um Wein zur Verfügung zu stellen. Denn als die Hochzeitsgesellschaft keinen Wein mehr hatte, sagte die selige Maria zu ihm: “Sie haben keinen Wein mehr”. Jesus war offensichtlich verärgert und antwortete ihr: “Was willst du von mir, Frau?”… Mit seiner Antwort: “Meine Stunde ist noch nicht gekommen” wies er sicherlich auf die glorreiche Stunde seiner Passion hin oder auch auf den zum Heil und Leben Aller ausgegossenen Wein. Maria bat um einen zeitlichen Gefallen, Christus aber richtete eine ewige Freude ein. Und doch hat der gütige Herr, ohne zu zögern, in der Erwartung grosser Dinge auch  kleine Wünsche erfüllt. Die selige Maria, die ja wirklich die Mutter des Herrn war, sah in Gedanken voraus, was geschehen würde, und kannte den Willen des Herrn im Voraus. Deshalb liess sie es sich angelegen sein, den Bediensteten einen Wink zu geben, und sagte: “Tut, was er euch sagt”. Die heilige Mutter Jesu wusste gewiss, dass sich in dem Vorwurf ihres Sohnes und Herrn kein Groll verbarg, sondern dass er ein Mysterium des Mitleids enthielt… Und da bekam plötzlich dieses Wasser Kraft und Farbe, verbreitete Duft, nahm Geschmack an und veränderte gleichzeitig seine Natur völlig. Und diese Verwandlung von Wasser in eine andere Substanz gab Zeugnis von der Gegenwart des Schöpfers; denn keiner ausser dem, der aus dem Nichts Wasser geschaffen hat, kann Wasser in etwas Anderes verwandeln.

Lesungen

Buch Jesaja 62,1-5

Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel. Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt. Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes. Nicht länger nennt man dich “Die Verlassene” und dein Land nicht mehr “Das Ödland”, sondern man nennt dich “Meine Wonne” und dein Land “Die Vermählte”. Denn der Herr hat an dir seine Freude und dein Land wird mit ihm vermählt. Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich.

Psalm 96(95),1-2a.2b-3.7-8a.9-10ac

Singet dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Singt dem Herrn und preist seinen Namen, verkündet sein Heil von Tag zu Tag! Singt dem Herrn und preist seinen Namen, verkündet sein Heil von Tag zu Tag! Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, bei allen Nationen von seinen Wundern!

Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der Völker, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, spendet Opfergaben, und tretet ein in sein Heiligtum! In heiligem Schmuck werft euch nieder vor dem Herrn, erbebt vor ihm, alle Länder der Erde! Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt. Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.

Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt. Er richtet die Nationen so, wie es recht ist. Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist König. Den Erdkreis hat er gegründet, so dass er nicht wankt. Er richtet die Nationen so, wie es recht ist.

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12,4-11

Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schliesslich die Gabe, sie zu deuten.

Papst Benedikt XVI. Über den Hl. Bischof Maximus von Turin
Hl. Maximus von Turin
Impuls zum 2. Sonntag im Jahreskreis: Wann kommt sie, die Einheit der Christen?

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