Pfarrer Depperschmidt aus Sibirien in der Schweiz

Heilige Messen und Vorträge über die Situation der katholischen Kirche in Sibirien

Kirche in Not

Der 36jährige Pfarrer, Alexander Depperschmidt, reist zwischen dem 1. und  16. September 2012 durch verschiedene Regionen in der Deutschschweiz. Er liest heilige Messen und berichtet in Vorträgen über die Situation der katholischen Kirche in Sibirien. Der Pfarrer wirkt in der westsibirischen Stadt Nowosibirsk. Ganz am Ende des Textes und hier finden Sie die Orte, die Pfarrer Depperschmidt besucht.

Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not lädt immer wieder Geistliche in die Schweiz ein. Im September besucht uns Alexander Depperschmidt, Pfarrer in der westsibirischen Diözese “Verklärung des Herrn”. Er wird über die Menschen, das Land und die Kirche berichten und wie die Hilfsgelder von Kirche in Not im Bistum eingesetzt werden. Im Jahr 2011 stellte das Hilfswerk rund 3 Millionen Franken für Projekte in Russland zur Verfügung.

Harter Alltag in Sibirien

Der Zerfall der Sowjetunion brachte eine grosse Veränderung für die Menschen in ihrem Alltag. Viele haben noch immer Mühe, sich in den neuen freiheitlichen Lebensumständen zurechtzufinden. Während die jüngere und gut ausgebildete Generation mit den politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen umzugehen weiss, bekunden ältere Leute und sozial Benachteiligte Schwierigkeiten damit. Die nicht mehr vorhandene staatliche Rundumversorgung stürzt sie in Orientierungs- und Haltlosigkeit. Als Folge davon sind Arbeitslosigkeit, Armut, Alkohol- und Drogenabhängigkeit verbreitet und eine gestiegene Kriminalität sowie Gewalt in der Familie.

Die Landflucht führt die Menschen in die Grossstädte, in welchen der Wohnraum teuer ist. Obdachlosigkeit ist ein weit verbreitetes Phänomen auf den Strassen in der westsibirischen Metropole. Dazu kommen die harten äusseren Umstände wie tiefe Temperaturen im Winter, in denen das Thermometer bis auf -60 Grad sinken kann.

Hilfe in einem der grössten Bistümer der Welt

Die Diözese “Verklärung des Herrn” in Westsibirien erstreckt sich über ein Gebiet von zwei Millionen Quadratkilometern. In diesem Bistum leben geschätzte 500 000 Katholiken. Die meisten von ihnen sind deutsch-, polnisch- oder ukrainischstämmig. Der viele Jahrzehnte dauernde Kommunismus liess bei vielen Menschen das religiöse Bewusstsein verschwinden. Für die katholische Kirche gilt Russland selbst 20 Jahre nach Ende des Kommunismus nach wie vor als Land, in dem auch die Katholiken wieder für ihren Glauben gewonnen und überzeugt werden müssen. Nur knapp 2% aller Katholiken nehmen am Sonntag an heiligen Messen teil.

Diese Kirchenferne äussert sich finanziell in geringen Zuwendungen durch die Gläubigen, was die Hilfe von ausländischen Hilfswerken wie Kirche in Not für die Kirche in Russland nötig macht. So unterstützt das Hilfswerk Ordensschwestern, die karitativ tätig sind: Sie verteilen Nahrungsmittel an Obdachlose, kümmern sich um vernachlässigte Kinder, stehen Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite, schenken Totkranken Trost und ein würdiges Ende.

Alexander Depperschmidt – ein Leben zwischen Ost und West

Alexander Depperschmidt wurde 1975 im kasachischen Karaganda geboren, das damals zur Sowjetunion gehörte. Wie sein Name vermuten lässt, ist er Deutscher Abstammung. Seine Vorfahren wurden während dem 2. Weltkrieg vom Westen Russlands in die kasachische Steppe umgesiedelt. In Karaganda lebte er mit seiner Familie bis zu seinem 12. Lebensjahr. Mit der Perestrojka unter Michail Gorbatschow wurden in der Sowjetunion die Ausreisebestimmungen gelockert. So kam die Familie Depperschmidt 1987 nach Westdeutschland.

Alexander Depperschmidt studierte zunächst Ökonomie an der Ludwig-Maximilan-Universität in München. Doch schon während dem Studium spürte er den Drang, sich der Theologie zuzuwenden. Im Jahr 2002 entschloss er sich ins katholische Priesterseminar in St. Petersburg einzutreten, da es für ihn klar war, als Priester in Russland wirken zu wollen.  Seine Motivation dafür war, an der Gestaltung neuen christlichen Lebens im postkommunistischen Russland mitzuwirken. Die Sehnsucht der zuvor atheistisch erzogenen Menschen nach einem spirituellen Inhalt in ihrem Leben fasziniert ihn bis heute.

Alexander Depperschmidt hat drei Geschwister. Seine Eltern leben heute in der Nähe von München.

Er selbst wurde 2010 in Nowosibirsk zum Priester geweiht und wirkt heute in dieser sibirischen Grossstadt.

Pfarrer Depperschmidt freut sich, Sie in der Schweiz persönlich zu treffen und Ihnen von seinem Leben zwischen den Kulturen zu erzählen und über die Herausforderungen der katholischen Kirche in Westsibirien

Achtung: Termin-Kalender von Pfarrer Depperschmidt

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