Kardinal Koch: “Kardinal Martini hat viel für Ökumene getan”
Der verstorbene Kardinal Carlo Maria Martini war ein Brückenbauer des Dialogs
Daran erinnert der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, Kardinal Kurt Koch, im Gespräch mit Radio Vatikan. Martini habe sehr viel für die Ökumene unternommen. Koch hat Martini mehrmals persönlich getroffen und schöne Erinnerungen an diese Begegnungen, so der Schweizer Kurienkardinal. Beim Zweiten Ökumenischen Treffen in Graz 1997 war Kardinal Martini Präsident der Versammlung. Damals hielt Koch die Abschlusspredigt des ökumenischen Treffens.
“Die zweite besondere Begegnung war bei der Schweizer Bischofskonferenz. Da hatten wir ihn eingeladen, Besinnungstage zu schenken. Da haben wir sein ganz grosses Charisma erlebt. Er war ein Bibelwissenschaftler und das ist er auch als Kardinal geblieben. Er war aber ein Bibelwissenschaftler, der nicht nur das Wort Gottes verkündet und auslegt hat, sondern im Wort Gottes daheim war und damit lebte. Das hat – so glaube ich – auch eine ganz grosse ökumenische Bedeutung, weil die Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert auch entstanden ist aufgrund einer verschiedenen Lektüre der Heiligen Schrift. So ist die Wiedergewinnung der Einheit der Christen auch unabdingbar daran gekoppelt, dass wir wieder lernen, gemeinsam das Wort Gottes zu lesen.”
Kardinal Carlo Maria Martini verbindet vieles auch mit der Schweiz, so Kardinal Koch weiter. So war er von 1986 bis 1993 Präsident des europäischen Rates der Bischofskonferenz (CCEE) mit Sitz im schweizerischen St. Gallen.
(Rom, Radio Vatican, rv 04.09.2012 mg)
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