Mittwoch der 18. Woche im Jahreskreis

Evangelium nach Matthäus 15,21-28

Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.

Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.

Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her.
Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.

Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!

Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.
Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist gross. Was du willst, soll geschehen.

Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Hilarius (um 315 – 367), Bischof von Poitiers und Kirchenlehrer
Kommentar zum Evangelium nach Matthäus, 15; SC 258

“Meine Tochter wird von einem Dämon gequält”

Diese kanaanäische Frau bedarf selber nicht mehr der Heilung, da sie Christus als Herrn und Sohn Davids bekennt. Aber sie bittet um Hilfe für ihre Tochter, das heisst für die grosse Zahl von Heiden, die von unreinen Geistern beherrscht und gefangengehalten werden. Der Herr sagt nichts, und mit seinem Schweigen respektiert er das den Israeliten zugesagte Heilsprivileg… Er trägt in sich den geheimnisvollen Ratschluss seines Vaters und  gibt deshalb zur Antwort, er sei nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Damit sollte in aller Deutlichkeit festgestellt werden, dass die Tochter der Kanaanäerin das Symbol für die Kirche ist… Es geht nicht darum, dass das Heil nicht auch den Heiden geschenkt würde; aber der Herr war gekommen in sein Eigentum und zu den Seinen (Joh 1,11). Und er wartete auf die ersten Anzeichen von Glauben des Volkes, von dem er abstammte; die anderen sollten nachher durch die Predigt der Apostel gerettet werden…

Und damit wir verstehen, dass das Schweigen des Herrn einer zeitlichen Erwägung entspringt und nicht etwa ein von ihm gewolltes Hindernis ist, fügt er hinzu: “Frau, dein Glaube ist gross!” Er wollte damit sagen, dass diese sich ihres Heils bereits sichere Frau Glauben hatte, noch dazu einen Glauben inmitten von Heiden, wo die Stunde schon nahe war, dass sie, wie das Mädchen, befreit würden von jeglicher Form der Knechtung durch unreine Geister. Und die Bestätigung dafür lässt nicht lange auf sich warten: denn nach der Vorabbildung des heidnischen Volkes in der Tochter der Kanaanäerin stellten sich die von verschiedenartigen Krankheiten geknechteten Menschen dem Herrn dar in den vielen Menschen, die zu ihm auf den Berg kamen (Mt 15,30). Das sind Ungläubige – das heisst kranke Menschen –, die von Gläubigen zur demütigen Anbetung geführt werden und denen das Heil zuteil wird, indem sie die Chance ergreifen, sich im Glauben einzuüben, indem sie Gott loben und preisen und ihm nachfolgen.

Lesungen:

Buch Jeremia 31,1-7.

In jener Zeit – Spruch des Herrn – werde ich der Gott aller Stämme Israels sein, und sie werden mein Volk sein.

So spricht der Herr: Gnade fand in der Wüste das Volk, das vom Schwert verschont blieb; Israel zieht zum Ort seiner Ruhe.
Aus der Ferne ist ihm der Herr erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt.
Ich baue dich wieder auf, du sollst neu gebaut werden, Jungfrau Israel. Du sollst dich wieder schmücken mit deinen Pauken, sollst ausziehen im Reigen der Fröhlichen.

Wieder sollst du Weingärten pflanzen auf Samarias Bergen. Wer Pflanzungen anlegt, darf ihre Früchte geniessen.

Denn es kommt der Tag, da rufen die Wächter auf Efraims Bergland: Auf, lasst uns hinaufpilgern nach Zion zum Herrn, unserem Gott.
Ja, so spricht der Herr: Jubelt Jakob voll Freude zu, und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels.

Buch Jeremia 31,10.11-12ab.13.

Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt: Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln und hüten wie ein Hirt seine Herde.
Denn der Herr wird Jakob erlösen und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.

Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn, über Korn, Wein und Öl, über Lämmer und Rinder. Sie werden wie ein bewässerter Garten sein und nie mehr verschmachten.

Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, jung und alt sind fröhlich. Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.

Hl.Hilarius von Poitier
Tagesheiliger: Hl. Dominikus
KathTube
Wozu ist der Teufel da? Klaus Berger

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