Evangelium nach Matthäus 9,9-13

Freitag, 13. Woche im Jahreskreis

Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und assen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heisst: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Franziskus von Assisi (1182 – 1226), Gründer der Minderbrüder
Brief an einen Oberen des Franziskanerordens

“Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten”

Daran werde ich erkennen, dass du den Herrn liebst und mich, der sein und dein Diener ist: wenn es keine Rolle spielt, welcher weltliche Bruder es ist, der, beladen mit allen nur möglichen Sünden, deine Zuwendung erfahren, dich um Vergebung bitten und entschuldigt weggehen kann. Wenn er nicht um Verzeihung bittet, so frage du ihn, ob er möchte, dass du ihm verzeihst. Und selbst wenn er daraufhin noch tausendmal gegen dich sündigt, dann liebe ihn noch mehr als mich, und zwar damit du ihn zum Herrn führst. Hab immer Mitleid mit solchen beklagenswerten Leuten.

Wenn ein Bruder, angestiftet vom Feind, eine schwere Sünde begeht, muss er sich gehorsam an den wenden, der für ihn verantwortlich ist. Die Brüder, die von seinem Fehltritt Kenntnis haben, dürfen ihn nicht beschimpfen und ihm keine Vorhaltungen machen. Sie müssen ihm im Gegenteil viel Gutes tun und die Sünde ihres Bruders sorgfältig verborgen halten, denn “nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken” (Mt 9,12)… Und sein Vorgesetzter soll ihm mit der gleichen Freundlichkeit begegnen, die er in einer ähnlichen Situation für sich selbst erhoffen würde.

Begeht ein Bruder eine lässliche Sünde, soll er bei einem seiner Mitbrüder, der Priester ist, beichten. Steht kein Priester zur Verfügung, soll er vor seinem Bruder die Sünde bekennen und warten, bis er einen Priester findet, der ihn in aller Form losspricht. Die Brüder können keine andere Busse auferlegen als die Anweisung: “Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!” (Joh 8,11)

Lesung: Psalm 119(118),2.10.20.30.40.131

Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen und ihn suchen von ganzem Herzen, Ich suche dich von ganzem Herzen. Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! In Sehnsucht nach deinem Urteil verzehrt sich allezeit meine Seele. Ich wählte den Weg der Wahrheit; nach deinen Urteilen hab’ ich Verlangen. Nach deinen Befehlen hab’ ich Verlangen. Gib mir neue Kraft durch deine Gerechtigkeit! Weit öffne ich meinen Mund und lechze nach deinen Geboten; denn nach ihnen hab’ ich Verlangen.

Tagesheilige

100.Todestag der Hl. Maria Goretti
Maria Goretti

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