Palliativmedizin stärken

Bistum Chur ruft die Standpunkte der Kirche in Erinnerung   **update

Suizid 

Chur, 10.6.12 (Kipa)

Den bevorstehenden Kongress des Weltverbandes der Suizidhilfe-Organisationen in Zürich nimmt das Bistum Chur zum Anlass, die Standpunkte der katholischen Kirche zum Suizid in Erinnerung zu rufen. Die Mitarbeitenden des Bistums haben am 8. Juni ein Argumentarium mit Aussagen aus weltkirchlichen Dokumenten erhalten.

In dem “Info-Mail” an die rund 700 Mitarbeitenden des Bistums werden  zum Thema Sterbehilfe weltkirchliche Aussagen zitiert. Sie stammen aus  dem Katechismus der katholischen Kirche und aus der Enzyklika  “Evangelium vitae” (1995) von Papst Johannes Paul II. “Die Moral  verlangt keine Therapie um jeden Preis”, heisst es zum Beispiel im  Katechismus. Oder auch: “Schmerzlindernde Mittel zu verwenden, um die  Leiden des Sterbenden zu erleichtern selbst auf die Gefahr hin, sein  Leben abzukürzen, kann sittlich der Menschenwürde entsprechen, falls der  Tod weder als Ziel noch als Mittel gewollt, sondern bloss als  unvermeidbar vorausgesehen und in Kauf genommen wird.”

Palliativmedizin stärken

Daneben wird die offizielle Lehre der Kirche in einigen frei formulierten Fragen und Antworten verdeutlicht. So wird etwa auf den sozialen Druck in der Frage des Suizids hingewiesen: “Die Akzeptanz des verfügbaren,  technischen Suizids erzeugt Druck auf Menschen, die nicht so sterben wollen. Es ist, als würden sie unnötig lange zur Last fallen und Kosten verursachen. Zugleich nimmt die Fähigkeit der Gesellschaft ab, Ohnmacht  und Leiden als Lebensrealitäten zu akzeptieren und gemeinsam zu tragen.”

Wenn  es um das Leid der Betroffenen gehe, so brauche es eine Stärkung der Palliativmedizin, heisst es weiter: “Es zeigt sich, dass die meisten Menschen nicht sterben wollen, wenn der Schmerz erträglich ist. Die  meisten wollen aber sterben, wenn man sie allein lässt.” Es brauche deshalb “mehr Solidarität mit den Kranken” sowie “ein neues Verhältnis  zum Leiden, als Ort der Lebensbewältigung und des Mitgefühls”.

Neue Dienstleistung des Bischofs

Das  “Info-Mail” zum Thema Sterbehilfe bildet den Auftakt einer neuen Dienstleistung des Bistums Chur an die Mitarbeitenden, wie Giuseppe  Gracia, Beauftragter für Medien und Kommunikation, erläutert. Künftig stelle Bischof Vitus Huonder in loser Folge den Mitarbeitenden ein knappes, weltkirchlich orientiertes Argumentarium zur Verfügung, wenn es  um aktuelle Fragen gehe, zu denen bereits eine öffentliche Debatte  stattfinde oder noch zu erwarten sei. Zur Begrüdnung führt Gracia an:  “Im öffentlichen Raum erscheinen nicht selten Aussagen zum Thema katholische Kirche und Gesellschaft, ohne dass klar wird, was die offizielle Lehre der Kirche dazu sagt.”

Weltstadt der Suizidbeihilfe

Vom  12. bis 18. Juni findet in Zürich der alle zwei Jahre stattfindende Weltkongress der “World Federation of Right-to-Die Societies” statt. Dem  Weltverband gehören 55 Suizidhilfe-Organisationen an, die rund 100 Delegierte an den Kongress nach Zürich schicken. Gemäss der  veranstaltenden Vereinigung Exit Deutschschweiz, die ihr 30-jähriges  Bestehen feiert, ist die Schweiz, die mit ihrer äusserst liberalen  Suizidhilfe-Regelung weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt, ideal für  die Durchführung eines solchen Kongresses.

EvangeliumVitae: Enzyklika: Wert und Unantastbarkeit des menschlichen Lebens
EvangeliumVitae: Index
Auch nichtkommerzielle Suizidbegleitung ist verwerflich
HLI-Report Human life international zum Thema
**Kirchliches.Nein zur Sterbehilfe bekräftigt  update
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DRS4  update
Intressanter Text:
Der vermeintlich gute Tod

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