Die ‚Frau, mit der Sonne bekleidet’ – Zeichen für den Sieg Gottes

Mit dem Papst durch den Marienmonat Mai

Auf kath.net jeden Tag eine Betrachtung zur Gottesmutter aus dem Lehramt Benedikts XVI. zu Maria. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net, 31. Mai 2012

Die “Frau, mit der Sonne bekleidet” ist das grosse Zeichen für den Sieg der Liebe, den Sieg des Guten, den Sieg Gottes. Ein grosses Zeichen des Trostes. Aber diese Frau, die leidet, die fliehen muss, die mit einem Schmerzensschrei gebiert, ist auch die Kirche, die pilgernde Kirche aller Zeiten; in allen Generationen muss sie aufs Neue Christus gebären, ihn unter grossen Schmerzen zur Welt bringen, auf diese leidvolle Weise. Zu allen Zeiten verfolgt lebt sie gleichsam in der Wüste, vom Drachen verfolgt.

Aber zu allen Zeiten lebt die Kirche, das Gottesvolk, auch vom Licht Gottes und wird – wie das Evangelium sagt – mit Gott genährt, in sich selbst genährt mit dem Brot der heiligen Eucharistie. Und so siegt sie leidend in aller Bedrängnis, in allen verschiedenen Situationen der Kirche im Laufe der Zeit, in den verschiedenen Teilen der Welt. Und sie ist die Gegenwart, die Gewährleistung der Liebe Gottes gegen alle Ideologien des Hasses und des Egoismus.

Gewiss sehen wir, dass auch heute der Drache den Gott, der ein Kind geworden ist, verschlingen will. Habt keine Angst um diesen scheinbar schwachen Gott. Der Kampf ist bereits ausgetragen. Auch heute ist dieser schwache Gott stark: Er ist die wahre Kraft. Und so ist das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel die Einladung, Gott zu vertrauen, und auch eine Einladung, Maria nachzuahmen, wie sie selbst gesagt hat: Ich bin die Magd des Herrn, ich stelle mich dem Herrn zur Verfügung. Das sollen wir daraus lernen: auf ihrem Weg zu gehen, unser Leben hinzugeben und nicht das Leben zu nehmen. Und eben so sind wir auf dem Weg der Liebe, der eine Selbstentäusserung ist, aber eine Selbstentäusserung, die in Wirklichkeit der einzige Weg ist, um sich selbst wahrhaft zu finden, um das wahre Leben zu finden.

Schauen wir auf Maria, die in den Himmel Aufgenommene. Lassen wir uns ermutigen zum Glauben und zum Fest der Freude: Gott siegt. Der scheinbar schwache Glaube ist die wahre Kraft der Welt. Die Liebe ist stärker als der Hass. Und sagen wir mit Elisabet: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen. Wir bitten dich mit der ganzen Kirche: Heilige Maria, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Amen.

Predigt, 15. August 2007

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