katholisch-informiert.ch

Aggressiver Säkularimus kein Mythos sondern Realität

David Quinn, einer der führenden katholischen Journalisten Irland: Aggressiver Säkularismus beginne nicht erst dort, wo die Religionsausübung wie unter Stalin und Mao direkt behindert werde.

Dublin, kath.net/CWN/jg, 1.März 2012

Der aggressive Säkularismus, der die Religion aus dem öffentlichen Leben verbannen will, ist kein Mythos, sondern Realität. Das schreibt David Quinn, Vorsitzender des katholischen Iona Institutes in einem Gastkommentar im “Irish Catholic”.

Quinn antwortet in seinem Beitrag auf den Leitartikel in der Tageszeitung “Irish Times” vom 18. Februar. Dort war behauptet worden, der Begriff “aggressiver Säkularismus” sei nichts als “überzogene Rhetorik” bestimmter religiöser Gruppen und Persönlichkeiten. Diese könnten es nicht verkraften, dass der Einfluss der Religion in den westlichen Gesellschaften im Schwinden sei.

Quinn kontert diese Behauptung, indem er eine Reihe von Beispielen für Intoleranz gegenüber religiösen Einrichtungen und Werthaltungen aus Irland und anderen Ländern der westlichen Welt anführt.

Der irische Parlamentsabgeordnete Aodhan O’Riordain hatte etwa behauptet, “religiöses Ethos hat keinen Platz” in irischen Schulen. Apotheken in Irland sind verpflichtet, die sogenannte “Pille danach” zu verkaufen, die auch abtreibende Wirkung hat. Eine Ausnahmeregelung für religiöse Apotheker gibt es nicht. In Schweden muss jedes Krankenhaus, jeder Arzt und jede Krankenschwester bereit sein, eine Abtreibung durchzuführen beziehungsweise an dieser mitzuwirken, wenn sie verlangt wird. In Grossbritannien und den USA waren katholische Adoptionsvermittlungsstellen gezwungen, ihre Arbeit einzustellen, weil sie nicht bereit waren, Kinder an homosexuelle Paare zu vermitteln.

Kritik am aggressiven oder militanten Säkularismus wird nicht nur von führenden Geistlichen christlicher Gemeinschaften wie Papst Benedikt XVI. oder dem anglikanischen Erzbischof von Canterbury geübt. Auch der britische Oberrabbiner Jonathan Sacks und die muslimische britische Ministerin Sayeeda Warsi haben vor dieser Bewegung gewarnt.
Aggressiver Säkularismus beginne nicht erst dort, wo die Religionsausübung wie unter Stalin und Mao direkt behindert werde, schreibt Quinn abschliessend.

DavidQuinn: Thomas More Institute
DavidQuinn
IonaInstitute: englisch
IrishCatholic: englisch