Mittwoch 2. Woche im Jahreskreis
Evangelium nach Markus 3,1-6
Als er ein andermal in eine Synagoge ging, sass dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war.
Und sie gaben acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.
Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte!
Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen.
Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.
Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gertrud von Helfta (1256-1301), Benediktinerin
Die geistlichen Übungen, § 7, Terz
“Man beobachtete Jesus… um ihn anklagen zu können.”
Zur Zeit des Gebetes sollst du dich ganz von Frieden und Liebe durchdringen lassen…; oh Friede Gottes, der alle Erkenntnis übersteigt (vgl. Phil 4,7), gefällig und angenehm, sanft und allem vorzuziehen; überall, wo du eindringst, herrscht unverwüstliche Sicherheit. Du allein hast die Macht, den Zorn des Herrschers zu bremsen; du zierst den Thron des Königs durch deine Milde; du erleuchtest das Reich der Herrlichkeit durch dein Erbarmen und deine Barmherzigkeit. Ich bitte dich inständig, nimm meine Sache in deine Hand, der ich schuldig und unwürdig bin… Schon steht der Gläubiger vor der Tür… und es ist nicht klug, mit ihm zu sprechen, denn ich habe nichts, womit ich meine Schuld bezahlen könnte. Allersüssester Jesus, mein Friede, wie lange wirst du dies verschweigen?… Ich bitte dich inständig, jetzt wenigstens rede zu mir und sprich dieses liebevolle Wort: “Ich selbst werde dich loskaufen” Du bist ja wirklich die Zuflucht aller Armen. Du gehst an niemandem vorbei, ohne ihm dein Heil zu schenken. Niemals hast du den von dir scheiden lassen, der sich zu dir geflüchtet hat, ohne dass er versöhnt wäre…
Ich bitte dich inständig, meine Liebe, mein Jesus, zu dieser Stunde des Tages wurdest du für mich gegeisselt, mit Dornen gekrönt, erbärmlich mit Leiden überhäuft. Du bist mein wahrhaftiger König, ausser dir kenne ich niemand. Du hast dich zum Spott der Menschen gemacht, verstossen und abstossend wie ein Aussätziger (vgl. Jes 53,3), dass Judäa es zurückweist, dich als seinen König zu erkennen (Joh 19,14-15). Dass doch wenigstens ich, durch deine Gnaden gestärkt, dich als meinen König anerkenne! Mein Gott, gibt mir diesen Unschuldigen, diesen so zärtlich Geliebten, meinen Jesus, der für mich so vollständig zurückgezahlt hat, “was er nicht an sich genommen hatte” (vgl. Ps 68,5). Gib ihn mir, dass er die Stütze meiner Seele sei. Dass ich ihn in meinem Herzen empfange, dass er durch die Bitterkeit seiner Leiden und seiner Passion meinen Geist aufrichte…
Und du, Friede Gottes, sei die liebe Fessel, die mich für immer an Jesus bindet. Sei die Stütze meiner Kraft…, dass ich nurmehr “ein Herz und eine Seele” mit Jesus sei (vgl. Apg 4,32)… Durch dich werde ich auf ewig an meinen Jesus gefesselt sein.
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