“Die Augen des Glaubens erkennen im Leiden Gottes Liebe”

Der Dienst am Leidenden und Kranken sei eine ganz besondere Weise der Sendung der Kirche

Darauf wies Papst Benedikt XVI. während einer Audienz für die Teilnehmer des Kongresses des Päpstlichen Gesundheitsrates an diesem Samstag hin. Im Zentrum der Gedanken des Papstes stand dabei das Zeugnis des Leidens aber auch der Schriften seines Vorgängers: Papst Johannes Paul II. habe immer wieder verkündet, dass der Dienst am körperlich und geistig Kranken eine ständige Aufgabe für die ganze Kirche sei. Er habe vor allem in seinem apostolischen Schreiben Salvifici Doloris von 1984 festgestellt, dass das Leiden zur Transzendenz des Menschen dazu zu gehören scheine, es sei der Punkt, wo der Mensch gewissermassen dazu ‚bestimmt’ sei, über sich selbst hinauszugehen, und dazu auf geheimnisvolle Weise aufgerufen wird, zitiert Benedikt XVI. seinen Vorgänger.

“Das Mysterium des Leidens scheint das Angesicht Gottes zu verdunkeln, ihn quasi zu einem Fremden zu machen oder sogar als Verantwortlichen für das Menschliche Leid zu zeigen, aber die Augen des Glaubens sind fähig, in die Tiefe dieses Geheimnisses zu blicken. Gott wurde Mensch und wurde uns nah auch in den schwierigsten Situationen; er hat das Leiden nicht abgeschafft, aber durch Kreuz und Auferstehung (..) hat Er gezeigt, dass Seine Liebe auch in die tiefsten Tiefen des Menschen hinabsteigt, um ihm Hoffnung zu geben.”

Die Kirche, geboren aus Kreuz und Auferstehung, sei gehalten, dem Menschen besonders über das Leiden zu begegnen. So werde der Mensch zum bedeutsamen ‚Weg der Kirche’, zitiert der Papst noch einmal Johannes Pauls Schreiben.

“Liebe Freunde, der Dienst der Begleitung, der Nähe und der Heilung der kranken Brüder, der einsamen und der durch nicht nur physische Verletzungen geprüften, gibt euch eine bevorzugte Position, das Heilshandeln Gottes zu bezeugen, seine Liebe für den Menschen und für die Welt; Er, der auch die schmerzhaftesten und schlimmsten Situationen umarmt.”

Das Angesicht des sterbenden Sohnes Gottes am Kreuz lehre uns, das Leben zu schützen und zu fördern, in jedem Stadium und unter allen Bedingungen, so der Papst. So werde die Würde und der Wert eines jeden Menschen geschützt; alle seien ja geschaffen als Bild und Gleichnis Gottes.

Salvifici.Doloris: Apostolisches Schreiben über den christlichen Sinn des menschlichen Leidens
Papst.Benedikt.XVI.: Botschaften für die Kranken

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