Christliche Soziallehre wird “unerhört” bombardiert
Vatikan”Unerhörte Herausforderung für die christliche Soziallehre”
Rom, zenit.org, 09.12.1020
Erzbischof Zimowski, Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst schlägt Alarm
Die Bedrohungen des Lebens, besonders durch Abtreibung, Euthanasie und die Vernichtung von Embryonen, hätten “unerhörte Herausforderungen für die christliche Soziallehre gebracht und fordern angemessene Reaktionen”, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst.
Erzbischof Zygmunt Zimowski machte diese Aussage auf einem internationalen Treffen, das von der Katholischen Universität Santa Croce in Rom veranstaltet wurde. Die Vatikanzeitung L’Osservatore Romano berichtete über seine Intervention bei der Konferenz, die den “Respekt vor dem Leben und die Entwicklung der Völker” zum Thema hatte.
Der Erzbischof stellte fest, dass sich die durch die Bedrohungen des Lebens hervorgerufenen ethischen Probleme langsam zu einer politischen Not entwickeln würden. Der Mangel an Respekt vor dem menschlichen Leben habe in bestimmten Aspekten dramatische Auswirkungen, denn sie wirke direkt auf die Lebenswürde von Menschen und Völkern ein.
Die kirchliche Soziallehre müsse nach Ansicht des Ratspräsidenten auf die “sozialen Phänomene” reagieren, die infolge der Legalisierung von Abtreibung, von einigen Formen der Sterbehilfe sowie von der gängigen Praxis der künstlichen Befruchtung und des Einfrierens von menschlichen Embryonen verursacht würden.
Anhand einiger wichtigen Statistiken zeigte der Erzbischof die Dimensionen des Themas auf: Jedes Jahr sollen 46 Millionen legale Abtreibungen auf der ganzen Welt durchgeführt werden, 50.000 Kinder würden jährlich allein in den Vereinigten Staaten durch Techniken der assistierten Befruchtung auf die Welt kommen.
Erzbischof Zimowski sprach von einer kulturellen Krise und griff drei Punkte für deren Analyse heraus. An erster Stelle erklärte er, dass die öffentliche Meinung durch ideologische Kampagnen derart beeinflusst werde, dass Angriffe auf das Leben als “Rechte der individuellen Freiheit” wahrgenommen werden.
Weiter beobachtete er, wie die medizinische Praxis dieses gesellschaftliche Übel legitimiere. “Der wissenschaftliche Kontext und die moralische Autorität der Gesundheitsorganisationen sind bei weitem ausreichend, um dieses Übel in den Augen vieler akzeptabel zu machen”.
Und drittens wies der Erzbischof darauf hin, dass “die juristische Norm des Staates diesen Praktiken eine von der Mehrheit anerkannte Akzeptanz der Gesetze verleiht, die somit von folgenden Gewissensbissen befreit”.
In diesem Zusammenhang bekräftigte Erzbischof Zimowski, dass wir vor einer wahrhaftigen kulturellen Krise stünden, dessen Wurzel das Phänomen jener Tendenz sei, das private Gewissen von soziozivilen Systemen zu trennen.
Pastoral.im.Krankendienst: Päpstlicher Rat
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