Juden, Christen und Muslime beten für Otto von Habsburg
Abschied von Otto von Habsburg
Mit Totengebeten nach jüdischer, islamischer und christlicher Tradition nehmen Vertreter der drei monotheistischen Religionen Abschied von Otto von Habsburg.
Wien, kath.net/pm, 13. Juli 2011
Mit Totengebeten nach jüdischer, islamischer und christlicher Tradition nehmen Vertreter der drei monotheistischen Religionen Abschied von Otto von Habsburg. Am heutigen Donnerstag, 13. Juli, werden von 14 bis 15 Uhr in der Wiener Kapuzinerkirche an den aufgebarten Särgen von Erzherzog Otto von Habsburg und seiner Gemahlin Regina Totengebete nach jüdischer, christlicher und muslimischer Tradition gesprochen.
Die christlichen Gebete wird der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky beten, die jüdischen der frühere Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Steven Langnas, die muslimischen der Grossmufti von Sarajevo, Reisu-l-Ulema Mustafa Ceric. Damit wird auch an Otto von Habsburgs Eintreten für ein freies und unabhängiges Bosnien-Herzegowina erinnert. Ceric war seit der Zeit des Bosnien-Krieges mit Otto von Habsburg befreundet und kam auch zu seinem 95. Geburtstag 2007 nach Wien.
Die jüdische Gemeinde von Wien wird morgen, 14. Juli, um 19 Uhr mit einem eigenen Totengebet im Wiener Stadttempel Abschied von Otto von Habsburg nehmen. Als Oberhaupt seiner Familie wird Karl von Habsburg an diesem Gebet teilnehmen und einige einleitende Worte sprechen. Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg wird dabei wegen der traditionell guten Beziehungen zwischen dem Haus Habsburg und der Jüdischen Gemeinde einen Kaddish verwenden, der für “einen verdienten Freund des Judentums” vorgesehen ist.
Bereits am Montag sprach Oberrabbiner Steven Langnas auf dem Odeonsplatz in München das jüdische Totengebet “Al Molah Rachamin”. Anwesend waren dabei neben der Familie des Verstorbenen der Erzbischof von München-Freising, Kardinal Reinhard Marx, der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und mehr als 1500 Trauergäste.
Die Verständigung der drei sich auf Abraham berufenden Religionen war zeitlebens ein zentrales Anliegen des verstorbenen Otto von Habsburg. Die enge Beziehung des gläubigen Katholiken zum Judentum und zum Islam hat historische, familiengeschichtliche und auch lebensgeschichtliche Dimensionen. Otto von Habsburg war davon überzeugt, dass Juden, Christen und Muslime an den einen Schöpfer-Gott glauben und deshalb bei allem, was sie unterscheidet und trennt, doch eine breite gemeinsame Basis im Glauben und in der Verantwortung haben.
Offizielle.website: der Familie von Habsburg
Erzherzog Otto von Habsburg: Aut. website
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