Etwas zum Ärgern und zum Trauern

Ein neuer Blog aus Rom, doch die Woche fängt gar nicht gut an

Rom, Die Tagespost Blog: Römische Warte, 09.05.2011

Ein neuer Blog aus Rom. Doch die Woche fängt gar nicht gut an. Ein verpasster Matussek und zwei Todesnachrichten Ein neuer Blog aus Rom – doch anstatt mit “Jubelzimbeln” den Auftritt zu feiern, gibt es Ärgerliches und auch Trauriges zu vermelden. Am kommenden Freitag stellt Matthias Matussek sein neues Buch in der “heiligen” Botschaft in Rom vor. Die “heilige” Botschaft ist die beim Heiligen Stuhl. Dann gibt es auch noch die deutsche Botschaft beim Qurinal, also dem Sitz des italienischen Staatspräsidenten, und die (kleine) deutsche Botschaft bei den Internationalen Institutionen. Immerhin beherbert Rom die Welternährungsorganisation der UNO. Wie dem auch sei, Matussek ist am Freitagabend in der “heiligen” Botschaft, Kardinal Paul Josef Cordes präsentiert das neue Werk, das den Titel “Das katholische Abenteuer – Eine Provokation” trägt. Und ich kann nicht hin! Muss am Freitag dringend in die deutsche Heimat – dabei hatte ich in das Buch schon hineingeschaut. Wird sicherlich eine nette Runde sein.

Kostprobe aus Matusseks neuster Streitschrift – da bekommen auch die deutschen Bischöfe nicht nur Freundliches gesagt: “Die Bischöfe sind in Teilen offen für das Werbekauderwelsch und Soziologendeutsch. Sie fallen rein auf alles, was modern und wissenschaftlich klingt, weil sie der Strahlkraft der frohen Botschaft, wie froh sie auch immer sein mag, nicht so recht trauen. Da redet der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Zollitsch wolkig von einer “Option für den Menschen” und möchte eine “Dialogoffensive” starten. Überhaupt will die Bischofskonferenz einen “strukturierten Dialog auf der Ebene der Bistümer über das Bezeugen, Weitergeben und praktische Bekräftigen des Glaubens” führen. – Was noch mal war eigentlich so falsch am Messelesen, Taufen, Beichteabnehmen, an Predigten, an Seelsorgegesprächen? Vor lauter Ratlosigkeit darüber, dass man einen Glauben vertritt, der 2000 Jahre alt ist, möchte man ihn so aussehen lassen, als sei er vorgestern von drei Soziologiestudenten im Internet-Café “Bible Corner” designt worden.” – Soweit der Spiegel-Redakteur. Klingt doch ganz munter – oder? Wird sicherlich ein schöner Abend werden, auch ohne mich! Und das Traurige? Der Tag heute begann mit zwei Todesnachrichten. Im Alter von nur 78 Jahren ist Professor Erwin Gatz bei einem Ausflug in den Niederlanden an Herzversagen gestorben. Für uns Deutsche im Schatten des Petersdoms gehörte Gatz so gut wie zum Inventar. Er war Rektor des altehrwürdigen “Campo santo teutonico” direkt neben dem Petersdom und Leiter der römischen Forschungsstelle der Görres-Gesellschaft daselbst. Ein exzellenter Wissenschaftler und Gastgeber zahlloser Veranstaltungen, ruhig, aber effizient. Er wird uns fehlen. RIP!

Und Winfrid Jestaedt ist tot. Als ich 1986 zur “Tagespost” kam, damals noch “Deutsche Tagespost”, sass er als Kirchenredakteur auf dem Stuhl, auf dem ich mich später breit machen sollte. Ein lieber Kollege, der später zur Würzburger Kirchenzeitung wechselte. Katholisches Urgestein, das unter Journalisten heute so selten geworden ist wie Dinosaurier in der Eifel. Auch für ihn wollen wir beten. So spielt manchmal das Leben. Ein Neustart, der ganz anders läuft, als man sich das erwartet hat. Stimmungsmässig kann es also jetzt nur noch aufwärts gehen!

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