Der Papst ist für alle Katholiken ein Fels in der Brandung

Auf ihn könne man sich verlassen

Rom, Radio Vatikan, 31.03.2011

Das sagte das neue Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Grosserzbischof Swjatoslav Schewtschuk. An diesem Donnerstagmorgen traf er den Papst bei einer Privataudienz im Vatikan. Gesprächsthemen waren u.a. die Ökumene und die Frage nach der Errichtung eines Patriarchats. Die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine ist eine mit Rom unierte Kirche mit rund sieben Millionen Mitgliedern. Gegenüber Radio Vatikan sagte Grosserzbischof Schewtschuk:

“Wenn ich vom Papst als Felsen spreche, so meine ich, dass er als Nachfolger Petri eben das Charisma einer Stütze hat. Er hat mich beim heutigen Treffen vor allem im Glauben an Christus bestärkt. Auch hat er mit der Anerkennung meiner Wahl sein Vertrauen geschenkt. Das ist nicht selbstverständlich, da ich erst vierzig Jahre alt bin. Doch wer sich an den Felsen Petri stützt, wird nie fallen.”

Die griechisch-katholische Kirche sei in zweierlei Hinsicht sehr jung, so Schewtschuk.

“Die Neuevangelisierung und die Einheit der Christen sind für uns sehr wichtige Themen. Was wir vorweisen können, sind einerseits junge Priester. Der Altersdurchschnitt unserer Priester beträgt gerade mal 35 Jahre. Und ein weiterer Aspekt ist, dass wir erst seit wenigen Jahrzehnten – also nach dem Fall der Sowjetunion – wieder in der Öffentlichkeit tätig sein können. Das ist für uns eine große Herausforderung.”

Verhältnis zu Orthodoxen

Die orthodoxe Kirche in der Ukraine äusserte sich unterdessen gelassen über eine mögliche Aufwertung der katholischen Schwesterkirche zu einem eigenen Patriarchat. Den Orthodoxen sei es “im Grossen und Ganzen gleich”, ob sich das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche Grosserzbischof oder Patriarch nenne, sagte ein Sprecher der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats laut der ukrainischen Tageszeitung “Kommersant Ukraine” (Mittwoch). Der Aussenamtsleiter des orthodoxen Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, bot derweil dem neuen Kiewer griechisch-katholischen Grosserzbischof Svijetoslav Shevtchuk “konstruktive Gespräche” zur Überwindung von Differenzen an. Nach Angaben der Pressestelle der griechisch-katholischen Kirche in Kiew schreibt Hilarion in einem Glückwunschtelegramm, er hoffe, dass Orthodoxe und Unierte allmählich ihre “akuten und schmerzhaften Probleme” lösen könnten. Das Verhältnis beider Gemeinschaften ist durch einen Streit um enteignete Kirchenbauten belastet.

Hintergrund

Schewtschuk war vergangenen Donnerstag von einer Bischofsversammlung in Lviv (Lemberg) gewählt worden. Seit März 2010 amtierte er als Apostolischer Administrator der griechisch-katholischen Diözese Buenos Aires. Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist nach vatikanischen Angaben mit knapp 4,3 Millionen Gläubigen die grösste katholische Ostkirche. Die Gottesdienste feiern die ukrainischen Unierten im so genannten byzantinischen, ostkirchlichen Ritus.

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