Weltreffen der Familien mit dem Papst

“Das Recht der Kinder auf Liebe, Geborgenheit und Erziehung in der Familie”

Aus: Die Kinder, Frühling der Familie und der Gesellschaft

Lesung aus der Heiligen Schrift

“Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern, wie es vor dem Herrn recht ist. Ehre deinen Vater und deine Mutter: Das ist ein Hauptgebot, und ihm folgt die Verheissung: damit es dir gut geht und du lange lebst auf der Erde. Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Weisung des Herrn” (Eph 6, 1-4).

Schule der Humanität

Die Familie ist eine Art Schule reich entfalteter Humanität. Damit sie aber ihr Leben und ihre Sendung vollkommen verwirklichen kann, sind herzliche Seelengemeinschaft, gemeinsame Beratung der Gatten und sorgfältige Zusammenarbeit der Eltern bei der Erziehung der Kinder erforderlich. Zu ihrer Erziehung trägt die anteilnehmende Gegenwart des Vaters viel bei. Aber auch die häusliche Sorge der Mutter, deren besonders die jüngeren Kinder bedürfen, ist zu sichern, ohne dass eine berechtigte gesellschaftliche Hebung der Frau dadurch irgendwie beeinträchtigt wird.

Die Erziehungsaufgabe der Familie hat ihre Wurzeln in der Teilhabe am Schöpfungswerk Gottes. Da die Eltern ihren Kindern das Leben geschenkt haben, haben sie die überaus schwere Verpflichtung zur Kindererziehung. Daher müssen sie als die ersten und bevorzugten Erzieher ihrer Kinder anerkannt werden. Ihr Erziehungswirken ist so entscheidend, dass es dort, wo es fehlt, kaum zu ersetzen ist. Den Eltern obliegt es, die Familie derart zu einer Heimstätte der Frömmigkeit und Liebe zu Gottes und den Menschen zu gestalten, dass die gesamte Erziehung der Kinder nach der persönlichen wie der gesellschaftlichen Seite hin davon getragen wird. So ist die Familie die erste Schule der sozialen Tugenden und reich entfalteter Humanität, deren kein gesellschaftliches Gebilde entraten kann.

Erste und hauptsächliche Erzieher

Das Recht und die Pflicht der Eltern zur Erziehung sind als wesentlich zu bezeichnen, da sie mit der Weitergabe des menschlichen Lebens verbunden sind; als unabgeleitet und ursprünglich, verglichen mit der Erziehungsaufgabe anderer, aufgrund der Einzigartigkeit der Beziehung, die zwischen Eltern und Kindern besteht; als unersetzlich und unveräusserlich, weshalb sie anderen nicht völlig übertragen noch von anderen in Beschlag genommen werden können. Ausser diesen grundlegenden Merkmalen darf nicht vergessen werden, dass das entscheidende Element, welche die Erziehungsaufgabe der Eltern schlechthin prägt, die väterliche und mütterliche Liebe ist, die im Werk der Erziehung ihre Vollendung zum vollen und vollkommenen Dienst am Leben findet. Die Liebe der Eltern bleibt nicht nur Quelle, sie wird die Seele und somit die Norm, die das gesamte konkrete erzieherische Wirken prägt und leitet und mit jenen Werten wie Verständnis, Beständigkeit, Güte, Dienen, Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft bereichert, die anderen kostbaren Früchte der Liebe sind.

Für die christlichen Eltern hat der Erziehungsauftrag eine neue und spezifische Quelle im Ehesakrament, das sie für eine wahrhaft christliche Erziehung der Kinder weiht, das heisst dazu beruft, an der Autorität und der Liebe Gottes, des Vaters, und Christi, des Göttlichen Hirten, wie auch an der mütterlichen Liebe der Kirche teilzunehmen, damit sie den Kindern in ihrem menschlichen und christlichen Reifungsprozess beistehen können.

Die Eltern sind daher die ersten und hauptsächlichen Erzieher der eigenen Kinder und haben auch in diesem Bereich grundlegende Zuständigkeit: Sie sind Erzieher, weil sie Eltern sind. Sie teilen ihren Erziehungsauftrag mit anderen Personen und Institutionen wie der Kirche und dem Staat; dies muss jedoch immer in korrekter Anwendung des Subsidiaritätsprinzips geschehen. Dieses impliziert die Legitimität, ja die Verpflichtung, den Eltern Hilfe anzubieten, findet jedoch in deren vorgängigem Recht und in ihren tatsächlichen Möglichkeiten aus sich heraus seine unüberschreitbare Grenze. In der Tat sind die Eltern nicht in der Lage, allein jedem Erfordernis des gesamten Erziehungsprozesses zu entsprechen, insbesondere was die Ausbildung und das breite Feld der Sozialisation betrifft. Denn jeder andere Mitwirkende am Erziehungsprozess kann nur im Namen der Eltern, auf Grund ihrer Zustimmung, und in einem gewissen Masse sogar in ihrem Auftrag tätig werden.

Die Grundwerte

Die Eltern müssen mit Vertrauen und Mut die Kinder zu den Grundwerten des menschlichen Lebens heranbilden. Die Kinder müssen aufwachsen in angemessener Freiheit gegenüber den materiellen Gütern, indem sie sich einen einfachen und anspruchslosen Lebensstil aneignen in der Überzeugung, dass der Wert des Menschen mehr in dem liegt, was er ist, als in dem was er hat. In einer Gesellschaft, die aufgrund gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Individualismen und Egoismen von Spannungen und Konflikten erschüttert ist, müssen die Kinder sich nicht nur ein Gespür für wahre Gerechtigkeit aneignen, die allein die Achtung der personalen Würde eines jeden Menschen gewährleistet, sondern auch und vor allem das Gespür für wahre Liebe als aufrichtige Sorge und selbstlosen Dienst für die anderen, besonders für die Armen und Bedürftigen.

Die-Familie:  II. Welttreffen: Geschenk und Verpflichtung, Hoffnung der Menschheit: II. Welttreffen 1997 in Rio de Janeiro
2000:Jubiläum der Familien: III. Welttreffen in Rom
IV.:Welttreffen: 2003 Manila
V.:Welttreffen:   2006 Valencia
VI.:Welttreffen: 2009 Mexiko
Menschliche-Sexualität: Wahrheit und Bedeutung: Orientierungshilfe in der Familie
Integration-Behinderter: Im Kindes-  und Jugendalter

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