Der mutigste Gottesmann der Welt
Der Bischof von Bagdad
Bagdad – Die alltägliche Gewalt im Irak – sie richtet sich auch gegen die christliche Gemeinde. Immer wieder gibt es Berichte über Morde, Entführungen, geschändete Kirchen. Mitten im Chaos trotzt ein Mann der Gefahr: Monsignore Shlemon Warduni (64), Weihbischof von Bagdad, Gottes härtester Priester!
Warduni stammt aus Batnaya im Norden des Landes. Seit fast 40 Jahren ist er Priester, 2001 wurde er Weihbischof. Schon unter Saddam Hussein († 69) hat er die Verfolgung von Christen erlebt. Doch so schlimm wie jetzt war es noch nie.
Seit Beginn des Krieges im März 2003 hat etwa die Hälfte der einst rund 800 000 Christen den Irak verlassen. Wer zurückblieb, muss um sein Leben fürchten. “Ich habe Angst um meine Leute. Früher hatten wir nur einen Saddam, jetzt gibt es Tausende,” sagt Warduni.
Viele Gläubige trauen sich nicht mehr auf die Straße. “Überall sind Check-Points und geschlossene Brücken. Auf der Straße zu bleiben ist wegen der Bomben und Angriffe gefährlich”, so der Bischof.
Doch sein Gottvertrauen macht ihm Mut. Er geht sogar nach al-Amine oder Dora, die gefährlichsten Bezirke Bagdads. US-Leibwächter begleiten Warduni.
Auf die Iraker kann er nicht zählen: Weder Polizei noch Armee haben je auf seine Bitten um Eskorten reagiert. Von schwer bewaffneten Bodyguards geschützt, zelebriert Warduni Gottesdienste, gibt Unterricht, tröstet Verzweifelte.
Doch es gibt auch Zeichen der Versöhnung. Zu seinen Messen in der Bagdader Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist, kommen immer öfter auch Muslime. Gemeinsam mit den Christen beten sie für den Frieden.
Selig die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben, Matthäus 5.5
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