Vierzehn heilige Nothelfer
Gedenktag: 8. August
Hochfest in der Basilika Vierzehnheiligen und geb. Gedenktag in Bamberg: Samstag nach dem 3. Sonntag nach Ostern.
Die vierzehn heiligen Nothelfer wurden schon im 9. Jahrhundert angerufen und verehrt. In ihren Legenden baten Dionysius wie auch Blasius, Dorothea und andere vor ihrem Tod um die Gnade der Fürbitte und erhielten die Verheißung, bei Anrufung hilfreich vermitteln zu dürfen.
Die Heiligenverehrung gewann dann vor allem im von der Pest bedrohten 13./14. Jahrhundert stark an Bedeutung. Den einzelnen Heiligen wurden Aufgabenbereiche zugewiesen. So wird Florian, der als Märtyrer ertränkt wurde, angerufen bei Feuersbrunst, doch er wurde auch zum Patron der Bierbrauer, Fassbinder und Schornsteinfeger. Die Menschliche Ohnmacht gegen die Schicksalsschläge und Katastrophen der Zeit wurde mit Hilfe der Nothelfer bekämpft. In der Not einen Heiligen anrufen half im Verständnis des Volkes viel, in der Not viele Heilige anrufen half mehr.
1377 ordnete der Regensburger Bischof Konrad von Haimburg die Verehrung der Heiligen Barbara an, und zwar zugleich mit der Heiligen Katharina und der Heiligen Margareta. Der Volksmund schmiedete sich dazu den Merkvers: St. Margaretha mit dem Wurm, St. Barbara mit dem Turm, St. Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen drei Madel. Regensburg wurde auch Ausgangspunkt für den sich verbreitenden Nothelferkult. Das Nothelferfenster in der südlichen Chorschräge des Regensburger Domes dürfte eine der frühesten Darstellungen dieses Themas überhaupt sein. Auch in Schlesien war die Anrufung der Nothelfer sehr verbreitet, mit den Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg kam der Brauch erneut nach Deutschland.
Durch eine Vision wurde der Kult um die vierzehn Nothelfer volkstümlich: Der Legende nach sind dem Klosterschäfer Hermann Leicht der Zisterzienserabtei Langheim – dem heutigen Kloster Langheim – in Oberfranken 1445 und 1446 vierzehn Gestalten erschienen, die sich als vierzehn Nothelfer
zu erkennen gaben und die Errichtung einer Kapelle am Ort ihrer Erscheinung forderten. 1774 erbaute Balthasar Neumann die noch heute vielbesuchte Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Der Kult verbreitet sich über Würzburg und Bamberg und über den gesamten deutschen Sprachraum bis nach Italien, Schweden und Ungarn. Über 800 Kirchen wurden den Vierzehnheiligen
geweiht.
In der Regel gelten als die vierzehn Nothelfer:
Achatius, angerufen gegen Todesangst und Zweifel
Ägidius, angerufen zur Ablegung einer guten Beichte
Barbara, Patronin der Sterbenden
Blasius, angerufen gegen Halsleiden
Christophorus, angerufen gegen unvorbereiteten Tod
Cyriacus, angerufen gegen Anfechtung in der Todesstunde
Dionysius, angerufen gegen Kopfschmerzen
Erasmus, angerufen gegen Leibschmerzen
Eustachius, angerufen in allen schwierigen Lebenslagen
Georg, angerufen gegen Seuchen der Haustiere
Katharina, angerufen gegen Leiden der Zunge und schwere Sprache
Margareta, Patronin der Gebärenden
Pantaleon, Patron der Ärzte
Vitus (Veit), angerufen gegen Epilepsie
Je nach örtlichen Patronaten findet sich anstelle von Erasmus Nikolaus, statt Dionysius Papst Sixtus II. oder in der Funktion des Ägidius Leonhard. Als Nothelfer bezeichnet und zu diesen hinzugerechnet werden gelegentlich auch die vier heiligen Marschälle.
Kloster Langheim
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