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Jeder kann mithelfen
Tagespost, 10.12.2010 von Markus Reder

Mit der Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung schlägt „Die Tagespost“ ein neues Kapitel ihrer Geschichte auf.

Ob die Kirche mit ihrer Botschaft in der Öffentlichkeit durchdringt, hängt wesentlich von den Medien ab. Das zu Ende gehende Jahr hat das in besonderer Dramatik gezeigt. Immer wieder sind in der Berichterstattung über die Kirche die Grenzen zwischen der unverzichtbaren Aufdeckung ungeheurer Skandale und pauschalen Attacken gegen Papst und Kirche bis zur Unkenntlichkeit verschwommen. Das macht deutlich: Je mehr die Kirche in den säkularen Medien unter Beschuss gerät, je heftiger innerkirchlich gegen das Lehramt opponiert wird, desto wichtiger ist ein qualifizierter katholischer Journalismus. Katholischer Journalismus muss aufdecken und aufklären, dabei aber fest auf dem Boden der Kirche stehen. Der Massstab seiner Kommentierung ist nicht der Zeitgeist, sondern das Evangelium und der Glaube der Kirche.

Mehr möglich machen

Die Positionen der Kirche und das Wirken des Papstes in die Öffentlichkeit zu tragen, zu erklären, einzuordnen und zu kommentieren, hat sich die “Tagespost” zur Aufgabe gemacht. Dieses Anliegen will auch die neu gegründete Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung unterstützen. Die Stiftung ist nach dem Gründer der Zeitung benannt. Johann Wilhelm Naumann war Gründer des Verlags Johann Wilhelm Naumann und erster Chefredakteur der “Tagespost”. Die wichtigste Aufgabe einer katholischen Zeitung bestand für Naumann darin, mit klarem katholischem Profil Orientierung zu geben. Dieses Leitbild bestimmt seit ihrer Gründung die redaktionelle Linie der “Tagespost”.

Wir wissen, welche Möglichkeiten und welches Potenzial in der “Tagespost” stecken. Wir spüren aber auch Tag für Tag, dass man mit einer Redaktion, die aus nur viereinhalb Redakteursstellen besteht, an Grenzen des Machbaren stösst. Damit möchten wir uns nicht abfinden. Daher sind wir dankbar, dass die Johann-Wilhelm-Naumann-Stiftung die Möglichkeit eröffnet, die Arbeit der “Tagespost” zu unterstützen. Dafür bitten wir Sie, verehrte Leserinnen und Leser, um Ihre Mithilfe. Die neue Stiftung will in zwei Richtungen wirken. Sie will zur Verbreitung der Zeitung beitragen und die Ausbildung junger Journalisten bei der “Tagespost” fördern. Beides ist wichtig und hilfreich, für die Zeitung wie für die Kirche. Zahlreiche Studentinnen und Studenten haben Interesse an einem Praktikum bei der “Tagespost”. Die Nachfrage nach einer journalistischen Ausbildung in unserer Redaktion ist gross. Junge Katholiken, die nach ihrem Studium bei der “Tagespost” anklopfen, tun dies vor allem, weil ihnen die katholische Ausrichtung der Zeitung zusagt. Sie sind überzeugte Katholiken und möchten gerne Journalisten werden. Katholischer Journalismus bedeutet für sie allerdings etwas grundlegend anderes als gegen die Lehre der Kirche zu wettern oder am Stuhl Petri zu sägen. Aufgrund unserer begrenzten finanziellen Möglichkeiten konnten wir der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in unserem Haus bislang nur sehr begrenzt nachkommen. Mit Ihrer Hilfe und durch die neue Stiftung kann sich das ändern.

Grenzenlos katholisch “Schön”, werden manche jetzt sagen, “aber finanziell kann ich leider keinen Beitrag leisten. Dann ist diese Stiftung nichts für mich”. “Das stimmt nicht”, sei da entschieden entgegnet. Dann unterstützen Sie uns bitte “ideell”. Beten Sie für uns und bitten Sie ab und an den Heiligen Joseph, dass er von oben daran mitwirkt, dass wir in der Redaktion zwei neue Ausbildungsplätze ermöglichen können. – Wir hören an dieser Stelle schon den Aufschrei der Säkularen. “Die Spinner bitten um Gebet.” Auch in Ordinariatsstuben wird über derlei “Naivität” gelächelt werden. Wir sehen das ziemlich gelassen und sind dankbar, dass der katholische Kosmos nicht so begrenzt ist wie der Horizont mancher Zeitgenossen.

Auf die Frage, was man von einer katholischen Zeitung erwarten könne, hat Johann Wilhelm Naumann zur Gründung der “Tagespost” im Pressehandbuch den nur scheinbar lapidaren Satz geschrieben: “Der Katholik stellt an eine katholische Zeitung die selbstverständliche Forderung, dass diese nun auch katholisch sei.” Dass dort, wo katholisch draufsteht, verlässlich Katholisches drin ist, klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Beispiele, die das belegen, gibt es zuhauf. Der “Tagespost” war ihr unverwechselbares katholisches Profil stets Verpflichtung. Daran hat sich in den mehr als sechzig Jahren, die diese Zeitung existiert, nie etwas geändert. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Mit Ihrer Hilfe noch viele weitere Jahrzehnte.

Johann Wilhelm Naumann Zeitungsmann und Verleger
Geburtstag: 9. Juli 1897 Köln, Todestag:1. Mai 1956 Würzburg, Deutscher Verleger
Internationales Biographisches Archiv 25/1956 vom 11. Juni 1956

Johann Wilhelm Naumann wurde am 9. Juli 1897 in Köln geboren. Er studierte Philosophie, Geschichte und Literatur, entschied sich für den Beruf des Redakteurs und trat 1920 in die Redaktion der Zentrumszeitung “Der Rheinpfälzer” in Landau ein. Dann war er längere Zeit im Rheinland als Redakteur und Geschäftsführer tätig. Seit dem Jahre 1928 gehörte er der Redaktion der “Neuen Augsburger Zeitung” an. Auf Grund seiner weltanschaulichen und politischen Einstellung trat er aus der Redaktion aus und war dann als Angestellter im Verlag der “Augsburger Postzeitung” tätig. Im Jahre 1935 wurde er auch hier entlassen und war dann arbeitslos bis Dez. 1937. Danach war Naumann Mitglied der Päpstlichen Missionswerke in Aachen für die Diözesen Freiburg, Rottenburg, Limburg. Er entwickelte eine rege Vortragstätigkeit gegen das N.S. Regime trotz dauernder Kontrolle durch die Gestapo.

Nach dem Zusammenbruch des “Dritten Reiches” konnte Naumann dann in vorderster Reihe beim Wiederaufbau des Presse-und Verlagswesens mitwirken. Er wurde Mitbegründer der “Schwäbischen Landeszeitung” in Augsburg und erhielt die Lizenz zur Herausgabe der katholischen Zeitschrift “Neues Abendland”.

munzinger.de

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