Gloria In Excelsis Deo

Vatikan kann Stern von Bethlehem nicht erklären
Die Welt online 6.1.2010

Seit Jahrhunderten versuchen Himmelsdeuter und Astronomen das Rätsel um den Stern von Bethlehem zu lösen. Was aber tatsächlich hinter dem Himmelsphänomen steckt, ist bis heute nicht geklärt. Auch Vatikan-Astronom Guy Consolmagno räumt ein, dass es keine schlüssigen Hinweise für die Erscheinung gibt.

Seit Jahrhunderten versuchen Himmelsdeuter und Astronomen das Rätsel um den Stern von Bethlehem zu lösen. Was aber tatsächlich hinter dem Himmelsphänomen steckt, ist bis heute nicht geklärt. Auch Vatikan-Astronom Guy Consolmagno räumt ein, dass es keine schlüssigen Hinweise für die Erscheinung gibt.

Vatikan-Astronom Guy Consolmagno (57) hat keine schlüssige Erklärung für den Stern von Bethlehem: „Wir wissen nicht, was die Hirten oder die Magier am Himmel gesehen haben“, sagte der Jesuit und Meteoriten-Experte der Päpstlichen Sternwarte im Interview mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“.

Die vielfach herangezogene Konjunktion von Saturn und Jupiter oder Jupiter und Regulus sei zu häufig, als dass sie besondere Aufmerksamkeit bei den orientalischen Weisen hätte erregen können.

Als „faszinierend“ bezeichnete Consolmagno die Theorie des Astronomen Michael Molnar, der auf ein gleichzeitiges Erscheinen mehrerer Planeten am Morgenhimmel des 17. April im Jahr 6 vor Christus hinwies. Sterndeuter hätten dies auf die Geburt eines Königs im Gebiet von Syrien interpretieren können.

Allerdings, so Consolmagno, sei das Phänomen nicht beobachtbar, sondern nur zu errechnen gewesen; dafür hätte es in der damaligen Zeit „einen sehr fähigen Astrologen“ gebraucht.

„Die tiefste Botschaft der Geschichte von den Magiern ist, dass die Geburt Jesu eine kosmische Bedeutung hatte“, sagte Consolmagno. Ob ein tatsächliches Himmelsphänomen im Hintergrund stehe, darüber gebe es keinen Konsens unter Wissenschaftlern. „Wir werden die Wahrheit nie mit Sicherheit wissen. Das ist gut so“, meinte der Jesuit.

Zugleich wies der Forscher Katastrophenszenarien eines Weltuntergangs durch einen Asteroideneinschlag zurück. Zwar werde „früher oder später“ ein Himmelsköper auch einmal auf dicht besiedeltem Gebiet einschlagen, so Consolmagno.

Angesichts der statistischen Häufigkeit genügten aber „zwei Vorsichtsmaßnahmen, um die Chance auf ein langes und gesundes Leben zu erhöhen: mit dem Rauchen aufhören und den Sicherheitsgurt anlegen“.
Nach den Worten von Papst Benedikt XVI. sind die Weisen aus dem Morgenland indes ein Musterbeispiel für eine „perfekte Harmonie“ zwischen Forschung und Glaube. Die biblischen Sterndeuter als Wissenschaftler ihrer Zeit seien offen für Offenbarungen und göttliche Weisungen gewesen, sagte der Papst beim Angelusgebet zum Dreikönigstag. Damit widersprächen sie einer heute verbreiteten Haltung, die eine „Kontamination zwischen der Wissenschaft und dem Wort Gottes“ zu vermeiden suche.
Auf der Suche nach dem Stern von Bethlehem hätten die Weisen sich nicht gescheut, Anweisungen von den jüdischen Oberhäuptern anzunehmen. Diese Offenheit für die Deutungshilfe der Theologen und Priester zeichne sie als „echte Wahrheitssucher“ aus, so der Papst. In gleicher Weise sollten heutige Gläubige nach dem „tiefen Einklang“ streben, der zwischen Vernunft und Glaube, Wissenschaft und Offenbarung bestehe.

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