Ein “Rufer” in der Wüste
Schafft sich Deutschland ab?:
Paul Herzog von Oldenburg
Dienstag, 12. Oktober 2010
Wie immer geht die Debatte um die Zuwanderung am Kern des Problems vorbei. Verschiedene Postionen schwirren seit Tagen durch den Blätterwald. „Zuwanderungsstopp“ ruft Seehofer, „integriert Euch besser, lernt Deutsch, seid Botschafter der Türkei”, ruft der türkische Europaminister Bagis, “türkische Zuwanderer sind als Fachkräfte nicht zu gebrauchen” kommt es aus einer anderen Ecke, “wir benötigen eine kontrollierte Zuwanderung” schallt es von irgendwo anders. Doch was sich hier manifestiert ist Angst. Deutschland schafft sich ab, so hat Thilo Sarrazin es auf den Punkt gebracht und die Angst ist berechtigt. In aller Ruhe kann Racip Erdogan seinen in Deutschland lebenden Landsleuten zurufen, sie mögen doch die Sprache lernen. Das wird die Türken nicht davon abhalten, viel mehr Nachwuchs zu haben und am Ende über die deutsche Gesellschaftsordnung zu triumphieren. Wir erleben Scharmützel, geführt im Brustton der Überzeugung, Recht zu haben, in einer Schlacht, in der die Verteidigungslinie immer mehr zerbröselt. Deutschland schafft sich ab, das ist kaum mehr umzukehren, denn wie man den Deutschen wieder klarmachen könnte, daß nur unsere Kinder, die wir nicht mehr haben, das Problem lösen könnten, dieses Thema klammern die Politiker weiter aus. Denn dann müssten sie sich eingestehen, daß die Debatte ohne moralische Argumente nicht auskommt. Die Spaßgesellschaft liebt die durch die Industrie und Forschung zur Verfügung gestellten Mittel, durch die das Handeln keine Konsequenzen mehr hat. Barrieren sind eingerissen, Spaß dominiert, ICH stehe im Mittelpunkt und im Vordergrund, ICH habe jetzt alles im Griff und kann meinen Trieben nachgehen ohne Einschränkungen in meinem Komfort fürchten zu müssen. Schauen wir einmal in uns hinein – wie oft sind wir schon kleinen Anstrengungen aus dem Weg gegangen. Das Paradies auf Erden wird uns ja täglich suggeriert. Die Folge: Deutschland schafft sich ab! Der Verlust der christlichen Werte und Prinzipien, die Deutschland zur Blüte gebracht haben, wird uns die Existenz kosten. Von diesen Werten war die Nachkriegsgeneration geleitet, die unter großen Opfern unser Land wieder aus den Trümmern aufgebaut hat. Wie sonst hätte das in so kurzer Zeit von statten gehen sollen? Schon 1958 hatte Deutschland Frankreich und England an Wirtschaftskraft überflügelt. Opfer heißt das Zauberwort, doch zu Opfern ist heute keiner mehr bereit, denn das heißt Einschränkung des Komforts. Die Mutter, der Vater sie geben ihr jugendliches Spaßleben für die Kinder auf. Kein Schlafen bis in die Puppen, nein: aufstehen, Frühstück vorbereiten, Kinder anziehen, in die Schule bringen, von dort abholen, bei Hausaufgaben helfen, Abendessen zubereiten, Baden, ins Bett bringen. Und zwischendurch aus den kleinen Barbaren Menschenkinder machen, sie erziehen zu sozial verantwortlichen Wesen, die dem Nächsten mit Liebe begegnen, die Verantwortung für das Allgemeinwohl übernehmen wollen, die sich als Mitglied der eigenen Familie in die Gesellschaft, der Familien, einbringen wollen. Das alles ist ein großes Opfer, das nur Eltern bringen können. Sind wir dazu nicht mehr bereit, wird diese Rolle von den muslimischen Familien in unserer Gesellschaft eingenommen werden, denn die haben genau dieses Bewußtsein. Herr Wulf, Frau Merkel, Herr Westerwelle, Familienministerin Schröder, sie alle haben ein gestörtes Verhältnis zu eben gerade diesem Opfer. Der eine verläßt seine Frau und gibt damit ein schlechtes Beispiel, Frau Merkel hat keine Kinder und hat natürlicherweise Probleme, dies zu begreifen, Herr Westerwelle demontiert mit seiner homosexuellen Pseudoehe öffentlich den Ehebegriff und schwächt damit die Familie als Institution. Frau Schröder hat zumindest ihren Partner geheiratet, qualifiziert sich aber ohne Kinder auch nicht sonderlich. Keiner dieser vier ist für einen Muslim ein ernstzunehmender Gesprächspartner, geschweige denn Vorbild. Deswegen kann Racip Erdogan ruhig eine bessere Integration fordern. Das ändert nichts an der langfristigen Überlegenheit der türkischen Kultur über die Spaßverliebtheit der westlichen Welt.
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