Auch eine Form von sexuellem “Missbrauch”

Bischof Andreas Laun zur “Sex”-Zeitung der KJ-Salzburg, zur Kondomverteilungsaktion in Luzern ua.

“Zu kaum einer anderen Sünde hat Jesus so harte Worte gefunden wie zu der Sünde der Verführung!”

Salzburg (kath.net) Klartext
Kath.net hat gestern über die Zeitung der Salzburger Katholischen Jugend zum Thema Sexualität berichtet. Es bedarf keiner Wiederholung dessen, was schon gesagt und zitiert wurde. Es ist tatsächlich skandalös und es ist kein Trost, wenn man weiß: Auch in München, auch in Luzern, vor kurzem auch in Linz ereignen sich ähnliche Formen des Aufstandes und des Abfalls von der Kirche. Ist “Abfall“ zu hart? Ich versuche gar nicht, die “Thesen” der Broschüre oder auch des unsäglichen, ähnlich unkatholischen “Kirchenvolksbegehrens” hier zu widerlegen, es würde ungehört verhallen und geschah doch ohnehin oft und oft!

Die Tragödie besteht darin: Die Jugendlichen (sofern sie nicht ohnehin schon älter sind, also “Berufsjugendliche”), haben offenbar kein Interesse, die Lehre der Kirche in Erwägung zu ziehen.

Hätten sie ein solches, hätten sie den Katechismus zitieren können oder Papst Johannes Paul II., sie hätten auch Priester einladen können, die nicht schreibend verschweigen, was zu sagen ihre Aufgabe wäre, nämlich das, was die Kirche lehrt. Auch ist es schlechthin undenkbar, dass die Verfasser nicht wussten, dass die Kirche in allen wesentlichen Punkten das Gegenteil sagt von dem, was sie sagen. Den Inhalt der Broschüre kann man auch so beschreiben: Trotz ihres noch jungen Alters sind diese Leute in den 68er Jahren stecken geblieben, sie sind “spätinfizierte 68er”, konservativ und unkritisch im schlechten Sinn des Wortes!

Die katholische “sexuelle Revolution”, die Papst Johannes Paul II. eingeleitet hat, haben sie offenbar verschlafen. Von Einzelheiten abgesehen: Es ist ein Abfall von der Kirche, wenn man ihre Lehre nicht einmal mehr ins Gespräch bringen will, sondern sie nur noch ignoriert, noch dazu “im Namen” der Kirche und sie damit verhöhnt.

Zu sagen ist vor allem: Im Zentrum der Verkündigung der Kirche steht nicht die Moral, schon gar nicht die Sexualmoral. Die Sexualität sollte im Leben keines Menschen “das Thema nr.1” sein! Nur, sie ist es bei vielen Menschen durchaus und das ist schlimm: Denn wer die Sexualität und ihre Lust ins Zentrum seines Lebens stellt oder sie dorthin gelangen lässt, dessen Zentrum ist nicht mehr frei für Gott!

Das erste Gebot Gottes ist nicht das 6. Gebot, dieses lehrt nur, mit unserer Geschlechtlichkeit richtig umzugehen. Das 1. Gebot in der Aufzählung der 10 Gebote ist zugleich das 1. Gebot dem Rang nach: Denn im ersten Gebot fordert Gott, im Leben jedes Menschen den ersten Platz einzunehmen! Nicht einmal der Ehepartner darf an diesen Platz rücken, auch nicht die Kinder und kein noch so großes Ziel und erst recht nicht, irgendein sinnliches Vergnügen.

Der erste Platz im Leben gebührt nur Gott, ganz und gar Ihm allein. Ihm diesen Platz zu nehmen, und etwas anderes an den Platz Gottes zu stellen ist die Sünde in und hinter allen anderen Sünden.

Eines verstehe ich freilich nicht: Was motiviert Menschen, die die Kirche offenbar nicht mehr ernst nehmen, in der Kirche zu bleiben, vorzugeben, für sie zu arbeiten, während sie das Gegenteil tun?

Natürlich, ich will nicht, dass sie sich von der Kirche abwenden und sie verlassen! Aber ist es nicht das kleinere Übel sie zu verlassen als zu heucheln? Ich wünsche mir, dass sie sich ihr wieder zuwenden und dabei vor allem anderen ihre Beziehung zu Jesus Christus erneuern, in dessen Kirche sie sich befinden – nicht in “ihrer”, sondern in Seiner Kirche! Aber wenn sie “das alles” nicht mehr glauben, stelle ich die

Frage: Wäre es nicht richtig, klare Verhältnisse zu schaffen und die Kirche auch äußerlich zu verlassen, nachdem sie sie im Herzen schon verlassen haben?

Wäre das nicht besser für beide Teile: für sie und für die Kirche? Oder glauben sie doch noch? Dann gilt: “Kehrt um!” Es geht um das Heil derer, die ihr verführt, und es geht um Euer ewiges Heil!

Zu kaum einer anderen Sünde hat Jesus so harte Worte gefunden wie zu der Sünde der Verführung! Denn diese ist auch eine Form von “sexuellem Missbrauch”. Was mich betrifft, ich biete denen, die hier gemeint sind, meine offene Türe an, und ich bete für sie!

Katholische Jugend Salzburg

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