Kardinal Pell bleibt im Amt
Kurienkardinal George Pell, 75, hat dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Franziskus entschied: – Pell bleibt
Der australische Kurienkardinal George Pell, Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, bleibt über seinen 75. Geburtstag hinaus im Amt.
Das hat der Vatikan inoffiziell bestätigt. Franziskus habe bei einem Besuch der Behörde jüngst gesagt, dass Pell seine Arbeit fortsetze, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch vor Journalisten. Auf die Frage nach dem Verbleib Pells wies er zudem darauf hin, dass der Vatikan eine solche Verlängerung des Mandats in der Regel nicht formell mitteile.
In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationen über ein Ausscheiden Pells gegeben. Leiter vatikanischer Behörden müssen nach dem Kirchenrecht dem Papst mit Vollendung des 75. Lebensjahrs ihren Rücktritt anbieten. In der Regel belässt er sie zwei bis drei weitere Jahre im Amt.
Kardinal Pells Zeugenaussagen zum Umgang mit dem Missbrauch
Päpstliche Kommission für Schutz von Minderjährigen tagte
Rom, Zenit.org, 4. März 2016, Michaela Koller
Höhepunkt der Woche: Sehr emotionales Treffen mit Opfern
Kardinal George Pell, Präfekt des päpstlichen Wirtschaftssekretariats, hat sich am Sonntag erstmals vier Stunden lang den Fragen einer australischen Untersuchungskommission gestellt, die zum Missbrauch in verschiedenen Einrichtungen ermittelt. Mit der „Royal Commission into Institutional Responses into Child Sexual Abuse“ sprach der Kurienkardinal per Videokonferenz, um als ehemaliger Erzbischof von Sydney Auskunft über den Umgang seiner Kirche mit den zahlreichen Fällen Rede und Antwort zu stehen. Dabei räumte er ein, dass die Kirche damit „nicht gut“ in der Vergangenheit umgegangen sei. „Die Kirche hat enorme Fehler begangen, und arbeitet daran, die Betroffenen zu trösten, aber die Kirche hat vielerorts, gerade auch in Australien, die Dinge verhunzt und die Menschen heruntergezogen“, gestand er.
Kardinal Pell
Kardinal Pell: “Schon ein sichtbarer Konsens”
Der australische Kurienkardinal Pell lobt die Atmosphäre der Synode.
Er ist einer der Väter des ‘Briefs der 13 Kardinäle’, der (laut Vatikansprecher Lombardi) die Berichterstattung zur Bischofssynode leider zeitweise überlagert hat. Der Brief, der dem Papst die Sorgen mehrerer Synodenväter über das Prozedere bei der Synode übermittelt hat, war letzte Woche auf unklaren Wegen an die Öffentlichkeit gelangt. Doch er – die Rede ist vom australischen Kurienkardinal George Pell – betont in einem Interview mit RV die brüderliche, gesprächsbereite Atmosphäre der Synode. “Das Klima ist sehr gut! Wir machen meiner Meinung nach substanzielle Fortschritte bei der überwältigenden Mehrheit der Themen. Es gibt schon einen sichtbaren Konsens!“
Kardinal Pell: Einfach nur hingehen
Kardinal Pell kämpft für die Familie
Die katholische Lehre zu Ehe und Familie wird sich nicht ändern: Das sagt der australische Kurienkardinal George Pell. Der Leiter des vatikanischen Wirtschaftssekretariats gehört im synodalen Weg, den Papst Franziskus der Kirche verordnet hat, zu den Kräften, die auf das zu Bewahrende hinweisen. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte Kardinal Pell:
“Die Familie ist sehr anpassungsfähig, aber gleichzeitig steht sie, wie vieles andere im Westen, unter Druck. Immer mehr Menschen verzichten auf eine Heirat, die Zahl der Abtreibungen und der Scheidungen steigt. Das ist zwar nicht die ganze Geschichte, es gibt immer noch Abermillionen von wunderbaren Familien, doch wie auch immer man misst, ist die Lage doch etwas schlechter als früher.”
Kardinal Pell
“Wir sind kein Kabinett”
Acht Kardinäle sollen den Papst beraten, im Oktober geht es los – jetzt ist erstmals einer dieser Kardinäle, der Australier George Pell, mit Franziskus zusammengetroffen. Wir fragten den Erzbischof von Sydney, wie er sich die Beratungen des neuen Gremiums vorstellt.
“Ich kann Ihnen ja zunächst mal erklären, was wir nicht sind: Wir sind kein Kabinett. Der Papst ist uns in keiner Weise verantwortlich. Wir sind keine Gruppe, die eine Politik entwirft; wir sind keine Exekutive. Wir sind als Berater des Heiligen Vaters da. Wie das funktionieren wird, da bin ich noch nicht so sicher: Es könnte sein, dass er für unsere Treffen bestimmte Themen vorgibt und wir die vorher etwas vorbereiten, damit wir dann darüber sprechen können.
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