Angelus
Benedikt XVI., Cotonou, Sonntag, 20. November 2011
Am Ende dieser festlichen Eucharistiefeier wenden wir uns, durch Christus vereint, vertrauensvoll an seine Mutter, um das Angelus-Gebet zu sprechen. Nachdem ich euch das Apostolische Schreiben Africae munus übergeben habe, möchte ich der Jungfrau Maria, Unserer Lieben Frau von Afrika, die neue Etappe anvertrauen, die sich für die Kirche auf diesem Kontinent eröffnet, damit sie die Zukunft der Evangelisierung ganz Afrikas, und besonders dieses Landes Benin, begleite.
Maria hat die Einladung des Herrn, die Mutter Jesu zu werden, freudig angenommen. Möge sie uns anspornen, der Sendung zu entsprechen, die Gott uns heute anvertraut! Maria ist jene Frau unserer Erde, die das Privileg erhalten hat, den Retter der Welt zu gebären. Wer kennt den Wert und die Schönheit des menschlichen Lebens besser als sie? Möge unser Staunen vor dem Geschenk des Lebens niemals aufhören! Wer kennt unsere Nöte als noch auf der irdischen Pilgerschaft befindliche Männer und Frauen besser als sie? Am Fuss des Kreuzes, vereint mit ihrem gekreuzigten Sohn, ist sie die Mutter der Hoffnung. Diese Hoffnung erlaubt uns, den Alltag mit der Kraft auf uns zu nehmen, die uns aus der von Jesus offenbarten Wahrheit erwächst.
Heilige Messe Stade de l’amitié, Cotonou
Heilige Messe und Überreichung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens an die Bischöfe Afrikas
Predigt von Papst Benedikt XVI., Sonntag, 20. November 2011
Liebe Mitbrüder im bischöflichen und im priesterlichen Dienst,
liebe Brüder und Schwestern!
In der Nachfolge meines seligen Vorgängers, Papst Johannes Paul II., ist es mir eine grosse Freude, durch mein Kommen zu euch nach Benin nun zum zweiten Mal diesen werten afrikanischen Kontinent zu besuchen und eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens an euch zu richten. Zuallererst möchte ich Erzbischof Antoine Ganyé von Cotonou sehr herzlich für seine Worte des Willkommens danken und die Bischöfe von Benin sowie alle Kardinäle und Bischöfe aus zahlreichen Ländern Afrikas und anderer Kontinente begrüssen. Und an euch alle, liebe Brüder und Schwestern, die ihr gekommen seid, um an dieser vom Nachfolger Petri zelebrierten Messe teilzunehmen, richte ich meine herzlichsten Grüsse. Ich denke dabei natürlich an die Menschen aus Benin, aber auch an die Gläubigen aus den Nachbarländern der Frankophonie – aus Togo, Burkina Faso, Niger und anderen Ländern.
Überreichung des Postsynodalen Apostolischen Schreibens
An die Bischöfe Afrikas
Ansprache von Papst Benedikt XVI., Stade de l’amitié, Cotonou, Sonntag, 20. November 2011
Meine Herren Kardinäle,
verehrte Mitbrüder im bischöflichen und im priesterlichen Dienst,
liebe Brüder und Schwestern!
Im Laufe dieser feierlichen Liturgie haben wir dem Herrn Dank gesagt für das Geschenk der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika, die im Oktober 2009 unter dem Thema Die Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens: “Ihr seid das Salz der Erde … ihr seid das Licht der Welt” ( Mt 5,13-14) veranstaltet wurde. Ich danke allen Synodenvätern für ihren Beitrag zu den Arbeiten dieser Synodenversammlung. Gewiss gebührt der Dank ebenso dem Generalsekretär der Bischofssynode, Erzbischof. Nikola Eterović, für die vollbrachte Arbeit und für die Worte, die er in Eurem Namen an mich gerichtet hat.
Africae Munus: Ein geistlicher Lungenflügel der Welt
Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt
Dieses Zitat aus dem Matthäusevangelium steht über dem päpstlichen Schreiben, dass an diesem Samstag in Ouidah in Benin von Papst Benedikt XVI. unterzeichnet wurde.
Es ist die so genannte postsynodale Exhortation, das nachsynodale Lehrschreiben, dass das Schlussdokument der Sonderversammlung der Bischofssynode im Oktober 2009 im Vatikan. Der offizielle Titel lautet Africae Munus, Das Engagement Afrikas.
Die Synodenversammlung hatte zum Thema “Die Kirche in Afrika im Dienst von Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden” getagt, drei intensive und teils lebhafte Wochen, in denen sich in Rom eine selbstbewusste, aber auch um ihre Probleme wissende Ortskirche präsentierte. Stammesdenken und Korruption, Krieg und Hunger waren nur einige der hierbei genannten Themen. Den vorläufigen Abschluss bildete damals ein Dokument mit 57 Thesen, den so genannten Propositiones, die Papst Benedikt vorgelegt wurden. Daraus hat der Papst unter Mithilfe des Synodenrates dieses postsynodale Schreiben verfasst.
Afrika, eine Hoffnung der Kirche
Papst Benedikt XVI. begegnet in Benin Gläubigen, die ihren gesellschaftlichen Auftrag ernst nehmen
Cotonou, Die Tagespost, 18.11.2011, von Johannes Seibel
Papst Benedikt XVI. nennt die Katholiken in Afrika eine “grosse Hoffnung der Kirche”. Heute und morgen besucht er sie auf seiner apostolischen Reise ins westafrikanische Benin. Eine solche Hoffnung zu sein, diesem Anspruch beginnt sich die afrikanische Kirche durchaus bewusst zu werden. Sie sprengt zusehends die über 200 Jahre alten europäischen Prägungen auf – an den 150. Jahrestag seiner Evangelisierung erinnerte Benin am 18. April – und entwickelt eine neue, eigene, noch nicht fest gewordene Gestalt. Ausdruck für dieses wachsende weltkirchliche Selbstbewusstsein ist beispielsweise ein Symposium, das in dieser Woche von Montag bis Mittwoch in Cotonou abgehalten wurde, organisiert von der Bischofskonferenz Benins. Bischöfe, Priester, Ordensangehörige und Theologen aus ganz Afrika nahmen teil. Und zwei Europäer: Der Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz und der französische Erzbischof Thierry Jordan. Als gleichberechtigter Gesprächspartner verstehen sich dabei die afrikanischen Katholiken. Entsprechend lautete der Titel des Symposiums “Dialog der Geschwisterkirchen Europas und Afrikas darüber, wie sie gemeinsam für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden arbeiten können”.
Begegnung mit den Kindern
Pfarrei S. Rita -Cotonou
Ansprache von Papst Benedikt XVI., Samstag, 19. November 2011
Liebe Kinder!
Ich danke Bischof. René-Marie Ehuzu, dem Bischof von Porto Novo und Verantwortlichen für die Sozialpastoral der Bischofskonferenz von Benin, für seinen Willkommensgruss. Dank sage ich auch dem Herrn Pfarrer und Aïcha für das, was sie mir in euer aller Namen gesagt haben. Nach diesem schönen Moment der Anbetung begrüsse ich euch mit grosser Freude. Danke, dass ihr so zahlreich gekommen seid!
Gott, unser Vater, hat uns um seinen Sohn und unseren Bruder Jesus Christus versammelt, der in der während der Messe konsekrierten Hostie gegenwärtig ist. Das ist ein grosses Geheimnis, vor dem man anbetet und glaubt. Jesus, der uns so sehr liebt, ist wirklich gegenwärtig in den Tabernakeln aller Kirchen der Welt, in den Tabernakeln der Kirchen eurer Quartiere und eurer Pfarreien. Ich lade euch ein, ihn oft zu besuchen, um ihm eure Liebe kundzutun.
Besuch in der Basilika Mariä Empfängnis in Ouidah
Unterzeichnung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens
Ansprache von Papst Benedikt XVI.
Ouidah,Samstag, 19. November 2011
Your Eminences,
Dear Brother Bishops and Priests,
Dear Brothers and Sisters!
I cordially thank the Secretary General of the Synod of Bishops, Archbishop Nikola Eterović, for his words of welcome and presentation, as well as all the members of the Special Council for Africa who helped to collate the results of the Synodal Assembly in preparation for the publication of the Post-Synodal Apostolic Exhortation.
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