Die Mutter Kirche – Lehrerin der Werke der Barmherzigkeit
Franziskus bei der Generalaudienz
Quelle
KathTube: Generalaudienz, 10. September 2014
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Franziskus bei der Generalaudienz: Wie schön ist es, in der Kirche zu leben, in unserer Mutter Kirche, die uns diese Dinge lehrt, die uns Jesus gelehrt hat. Von Armin Schwibach
Rom, kath.net/as, 10. September 2014
“Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen… Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.
Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen” (Mt 25,31.32;35-36).
In seiner Katechesenreihe über die Kirche beschäftigte sich Papst Franziskus bei der heutigen Generalaudienz erneut mit der Kirche als Mutter im Hinblick darauf, wie sie die Werke der Barmherzigkeit lehrt.
Ein guter Erzieher bringe seinen Schülern das Wesentliche bei, so der Papst. Dazu gehöre nach dem Beispiel Jesu die Barmherzigkeit: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ Wie Christus lehre die Mutter Kirche nicht nur die Barmherzigkeit, sondern sie lebe sie auch vor. Die Mutter Kirche „gibt weder theoretische Lehren noch verbreitet sie eine Philosophie, sondern lehrt mit dem Beispiel“: Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden. Dies dürfe nicht durch das geschehen, was einfach übrigbleibe. Franziskus betonte die Notwendigkeit des gemeinsamen Teilens.
Das tue die Kirche beispielhaft in zahlreichen Heiligen. Durch viele Männer und Frauen erweise die Mutter Kirche an den Kranken den Dienst der Barmherzigkeit. Ebenso sei die Kirche den Gefangenen nahe. Alle Menschen seien Sünder, und alle seien zu dem fähig, was einer getan hat, der im Gefängnis ist: „Jeder von uns kann Fehler machen!“. Die Barmherzigkeit Gottes überwinde alle Mauern und Barrieren und könne das Herz und das Leben eines Menschen verwandeln und ihm einen Neuanfang in der Gesellschaft ermöglichen.
Die Kirche begleite, worauf eindrucksvoll das Beispiel der seligen Mutter Teresa von Kalkutta hinweise, die Sterbenden. Der Dienst der Kirche zeige, dass die Barmherzigkeit Gottes sowohl dem Scheidenden als auch den Hinterbliebenen den Frieden schenke.
Auf diese Weise sei die Kirche Mutter, indem sie ihren Kindern die Werke der Barmherzigkeit lehre. Die Kirche habe diesen Weg von Jesus gelernt. Es genüge nicht, den zu lieben, der uns seinerseits liebe. Jesus sage, dass dies die Heiden täten. Um die Welt zu ändern, „muss man dem Gutes tun, der dies nicht erwidern kann, wie dies der Vater getan hat, der uns Jesus geschenkt hat“.
„Wie viel haben wir bezahlt für unsere Erlösung?“, so der Papst abschließend in freier Rede: „Nichts, alles unentgeltlich! Gutes tun, ohne sich etwas anderes als Gegenleistung zu erwarten. So hat es der Vater mit uns getan und wir müssen dasselbe tun. Tu das Gute und geh weiter! Wie schön ist es, in der Kirche zu leben, in unserer Mutter Kirche, die uns diese Dinge lehrt, die uns Jesus gelehrt hat“.
Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:
Liebe Brüder und Schwestern, am vergangenen Mittwoch war das Thema unserer Betrachtung, dass die Kirche unsere Mutter ist. Heute wollen wir unseren Blick darauf richten, wie die Mutter Kirche uns die Barmherzigkeit lehrt. Ein guter Erzieher bringt seinen Schülern das Wesentliche bei. Dazu gehört nach dem Beispiel Jesu die Barmherzigkeit: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist” (Lk 6,36). Wie Christus lehrt die Mutter Kirche nicht nur die Barmherzigkeit, sondern sie lebt sie auch vor: Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden. Das tut die Kirche beispielhaft in zahlreichen Heiligen. Durch viele Männer und Frauen erweist die Mutter Kirche an den Kranken den Dienst der Barmherzigkeit. Ebenso ist die Kirche den Gefangenen nahe. Denn die Barmherzigkeit Gottes kann das Herz und das Leben eines Menschen verwandeln und ihm einen Neuanfang in der Gesellschaft ermöglichen. Die Kirche begleitet – darauf weist eindrucksvoll das Beispiel der seligen Mutter Teresa von Kalkutta hin – die Sterbenden. Der Dienst der Kirche zeigt, dass die Barmherzigkeit Gottes sowohl dem Scheidenden als auch den Hinterbliebenen den Frieden schenkt.
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