Schweiz
Schweiz: Bischöfe sprachen über Eucharistie und PID
Schweizer Bischofskonferenz: Sorge um den Schutz des Lebens
Eigentlich hätten die Schweizer Bischöfe in diesen Tagen ein Grundsatzpapier über die “Normen zum Empfang der Eucharistie” veröffentlichen sollen. Dazu kam es aber nicht, wie der Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel, gegenüber Radio Vatikan bestätigte. Die Bischöfe tagten in dieser Woche im Schweizer Wallfahrtsort Einsiedeln zu ihrer Vollversammlung und besprachen das weitere Prozedere, nachdem sie bereits 2006 bei ihrem Ad Limina-Besuch in Rom beauftragt worden waren, ein Ökumene-Dokument zu veröffentlichen. Doch Proteste verschiedener Organisationen in der Schweiz haben dieses Projekt nun aufgehalten.
“Und hier den Weg zu suchen, das ist sicher nicht sehr einfach, da die pastoralen Entwicklungen nicht überall in der Schweiz gleich sind. Es geht uns Bischöfen darum, die Normen der katholischen Kirche einzuhalten und als Bischöfe dahin zu wirken, dass damit nicht einfach eine ökumenische Entwicklung verhindert wird. Denn ein ökumenischer Fortschritt findet erst dann statt, wenn man sich gegenseitig in den verschiedenen Standpunkte anerkennt und auch theologisch sowie von den Kirchen her an diesen Positionen arbeitet.”
Die Kritiker des Grundsatzpapiers wollen vor allem die sogenannte “Eucharistische Gastfreundschaft” fördern, sprich die Kommunion auch für Nicht-Katholiken ausweiten. Die Forderungen wurden von Organisationen bei Kundgebungen geäussert, die für Schlagzeilen sorgten.
“Da braucht es sicher ein Weg im Gespräch, der begangen werden muss. Ich denke, das ist eine pastorale Frage, die künftig noch wichtiger sein wird. Wir wollen für jenen Weg werben, der die Menschen erkennen lässt, was die Tiefe der Eucharistie ist und was die Normen über den Empfang der Eucharistie sind. Es ist zu achten, dass jeder Mensch – ob katholisch oder einer anderen Konfession angehörend – sich bewusst sein muss, dass er vor seinem Gewissen es verantworten muss, wenn er vor dem Empfang der Eucharistie steht.”
Ein zweites Thema bei den Besprechungen der Schweizer Bischöfe war ihre Haltung gegenüber der sogenannten Präimplantationsdiagnostik (PID): Das Schweizer Parlament debattiert derzeit über eine Neuregelung und will die Zulassung bei der Diagnose von Embryonen ausweiten. Dazu der St. Galler Bischof:
“Wir sind davon überzeugt – und wollen das ganz deutlich wieder betonen – dass sich hier die Medizin und die Politik nicht auf dem Feld des Fortschritts bewegen. Es ist uns ganz wichtig zu sagen, dass menschliches Leben Schutz braucht und eine Würde besitzt, die vom Anfang der Zeugung bis zum natürlichen Tod reicht.”
Eine Gesellschaft werde nicht besser, wenn sie dazu ermächtigt werde, “die einen zu selektionieren, die man als die ‘Tüchtigen’ erachtet, und die anderen zu eliminieren”, mahnen die Bischöfe. Eine Gesellschaft sei nur dann im wirklichen Sinne human, “wenn sie sich, gegen Leiden und Krankheit kämpfend, fähig zeigt, jeden Menschen in seiner Würde anzunehmen und den kleinsten und verletzlichsten Menschenkindern Platz zu verschaffen”, so die Bischofskonferenz in ihrer Pressemitteilung zu dieser Frage.
rv/pm/kipa 05.06.2014 mg
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