Italien: “Skrupellose Menschenhändler stoppen”
Die Bischöfe Siziliens haben zu einem langen Atem im Umgang mit dem Flüchtlingsproblem aufgerufen
Es sei “Heuchelei” zu meinen, dass der Notstand nur kurz andauern werde, hiess es in einer am Montag verbreiteten Erklärung der Sizilianischen Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Herbsttagung in Syrakus.
Für “skrupellose Verbrecher, die mit dem Leiden von Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Kriegen spekulieren”, dürfe die Rechnung nicht aufgehen. Im Blick auf die Insel Lampedusa warfen die Kirchenvertreter den Behörden vor, sie hätten teils “nicht zur Lösung des Problems beigetragen, sondern die Zahl der Opfer vervielfacht”.
“Die ungezählten Toten – Männer, Frauen und Kinder -, die mit ihrer Hoffnung auf Leben und Freiheit im Mittelmeer begraben sind, rütteln an unserem Gewissen mit ihrem Schrei nach Gerechtigkeit”, schrieben die Bischöfe. “Unser Schweigen und unsere Tatenlosigkeit darf ihr Opfer nicht zunichtemachen.”
Den Bewohnern von Lampedusa dankten die Bischöfe für deren “einfache und bedeutsame alltägliche Geste: Nähe, Hilfe, Weinen, Wut und Geduld.” Die örtliche Bevölkerung habe zugleich auf die “Nutzlosigkeit” mancher institutioneller Antworten auf den Flüchtlingsnotstand hingewiesen. Die Kirchenvertreter riefen dazu auf, den kommenden Advent für Solidaritätsaktionen und Initiativen gegen Vorurteile zu nutzen.
kna 14.10.2013 pr
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