Schwaderlapp: Die Logik der Eucharistie
“Unser Glaube ist kein Gedankenexperiment”
Quelle
Katechese Kardinal Meisner
Kölner Weihbischof in Nightfever-Predigt: “Unser Glaube ist kein Bauchgefühl, wo es darum geht, uns mit ein wenig Weihrauch und ein paar Kerzen in eine Trance zu versetzen. Unser Glaube ist Herzensangelegenheit”. Von Petra Lorleberg
Köln, kath.net/pl, 8. Juni 2013
“Unser Glaube ist kein Gedankenexperiment. Ist nicht eine menschliche Theorie, wie Gott und Mensch sich verhalten können. Unser Glaube ist auch kein Bauchgefühl, wo es darum geht, uns mit ein wenig Weihrauch und ein paar Kerzen in eine Trance zu versetzen. Unser Glaube ist Herzensangelegenheit: Gott hat sein Herz an uns verloren.”
Dies sagte der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp am Freitagabend in seiner Predigt während einer Nightfeververanstaltung beim Eucharistischen Kongress in der Kölner Minoritenkirche. Gott wolle “nicht weniger als Ihr und mein Herz. Dafür ist er in die Welt gekommen”.
In der Eucharistie wolle uns Gott begegnen “mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, weil wir Menschen mit Leib und Seele sind“. “Wer sich hingibt, der ist der Gewinner, wer sich verschenkt, der ist der Beschenkte, das ist die Logik des Evangeliums, das ist die Logik der Eucharistie.” “Lassen wir uns von der Hingabe Jesu beschenken und lassen wir uns dazu ermutigen, uns selbst zu verschenken”, um die Fülle des Glücks zu finden.
Das ganze Leben Jesu sei “Hingabe an den Vater zugunsten der Menschen”. Diese Hingabe werde “in jedem von Ihnen lebendig, wenn Sie am Altar Ihr Jawort gesprochen haben, wenn Sie verheiratet sind. Diese Hingabe wird lebendig, wenn wir als Priester uns hingeben in der Priesterweihe und uns Gott ganz zur Verfügung stellen.” Auch die Ordensleute lebten diese Hingabe und bemühten sich, sie zu realisieren. Diese Hingabe gebe es in unterschiedlichen Ausprägungen, doch “Hingabe ist die Lebensform Jesu Christi“. “Hingabe” werde man im Leben wahrscheinlich nie ganz erreichen, doch trotzdem sei sie ein “Lebensauftrag”. “Hingabe, das ist der tägliche Versuch, sich Gott zu schenken”.
Im Anschluss an die Heilige Messe gingen mehrere Teams in die Kölner Innenstadt, um Menschen dazu einzuladen, die Minoritenkirche aufzusuchen und dort eine Kerze anzuzünden. Währenddessen wurde in der vollbesetzen Kirche eucharistische Anbetung mit zeitgenössischer Anbetungsmusik gehalten. Die Beter aus der Kirche und jene, die von aussen dazukamen, hatten die Möglichkeit, ihre Kerze auf die Altarstufen zu stellen. Im Laufe des Abends nutzten ausgesprochen viele Menschen diese Gelegenheit, nach dem Anzünden ihrer Kerzen verweilten sie meist eine kurze Zeit sitzend oder kniend im schweigenden Gebet. Oft waren dreissig und mehr Beter gleichzeitig im schweigenden Gebet vor den Kerzen zu sehen. Die etwa zehn Priester, die sich für Gespräch und Beichtmöglichkeit zur Verfügung gestellt hatten, waren praktisch ständig in Anspruch genommen.
Schreibe einen Kommentar