Was gibt uns Sinn und Erfüllung im Leben?
Generalaudienz über den ersten Epheser-Brief
Vatikanstadt, 28. November 2012, zenit.org
In der Katechese während der Generalaudienz in der Halle Pauls VI. erläuterte Papst Benedikt XVI. das 1. Kapitel des Paulusbriefes, das er als Loblied auf den Heilsplan Gottes gedacht hatte.
Wir dokumentieren die offizielle deutsche Zusammenfassung der Katechese:
Liebe Brüder und Schwestern!
Zu Beginn dieser Audienz haben wir einige Verse aus dem 1. Kapitel des Paulusbriefs an die Epheser gehört. Diese Verse sind ein Loblied auf den Heilsplan Gottes für den Menschen. In Christus, so sagt uns Paulus, hat Gott uns seinen “gnädigen Ratschluss” offenbart, den er von Ewigkeit her für die Menschheit gefasst hat: das “Geheimnis seines Willens […], dass die Menschen durch Christus, das fleischgewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und der göttlichen Natur teilhaft werden” (Dei Verbum 2).
Gott kommt unserer tiefen Sehnsucht nach Sinn und Erfüllung unseres Lebens zuvor und eröffnet uns die unbegrenzte Weite der Gemeinschaft mit ihm. Er will uns Anteil an seiner Natur, an seiner Weise des Lebens schenken. Dann steht die Frage: Welche Rolle spielt dabei der Glaube? Er ist die Antwort des Menschen auf die Offenbarung Gottes, der uns nicht irgendetwas sagt, sondern sich selber zeigt und einer von uns wird, damit wir zu ihm gehören können. Antwort auf Gottes Sich-Zeigen ist Gehorsam des Glaubens, eine Haltung, in der der Mensch in Freiheit anerkennt, dass die Liebe Gottes das Ziel seines Lebens ist, dass zu ihm ja zu sagen, für ihn nicht Zwang und ungeklärte Sache ist, sondern dass dieses Ja das Wesen seines Menschseins ausdrückt, und dass er dann, wenn er mit Verstand und Willen sich anvertraut an ihn, wirklich er selbst wird (vgl. Dei Verbum 5).
Ein solcher Glaube, in dem der Mensch sich dem Herrn übergibt und so mit ihm inwendig eins wird, führt zu einer Veränderung in uns selber. Gott ergreift uns und zieht uns an sich. Der Glaube lässt uns teilhaben an der Wahrheit und Weisheit Gottes. So können wir uns von ihm recht führen lassen. Durch ihn erhalten wir Standfestigkeit in unserem Leben. Das Festhalten an Gott und am Glauben ist so ein Schutz vor dem Fallen in die Haltlosigkeit und in die Beliebigkeit.
Die deutschsprachigen Pilger grüsste der Papst mit folgenden Worten:
Mit Freude grüsse ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher, besonders die Mitglieder und Freunde der Schönstattbewegung aus Deutschland. Öffnen wir, wie die selige Jungfrau Maria, in dieser Adventszeit in gläubiger Liebe Christus unsere Herzen, damit sein Licht durch uns hell in diese Welt hereinstrahlen kann.
Danke
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Dogmatische Konstitution “Dei Verbum”
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