Johannes Paul II: Die Biografie

Kardinal Marx dankt Andrea Riccardi für dessen neue Papst-Biografie

Mit sehr persönlichen Worten erinnerte Marx an Johannes Paul II. als eine Gestalt, die im Abstand grösser, nicht kleiner werde

München, kath.net/pem, 7. November 2012

Bei der Präsentation einer neuen Biografie über Johannes Paul II. hat Reinhard Kardinal Marx mit sehr persönlichen Worten an den seligen Papst erinnert und dem Autor und Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi, für dessen Buch gedankt.

“Es bestätigt meine persönlichen Erfahrungen in Begegnungen mit Johannes Paul II. Das Buch ist nicht nur rückwirkend notwendig im Blick auf die Gestalt Johannes Paul II., sondern auch im Blick auf das, was die Kirche heute zu tun hat”, sagte der Erzbischof von München und Freising am Dienstag, 6. November, vor rund 200 Gästen im Künstlerhaus am Lenbachplatz in München. Neben Marx und dem Verfasser nahmen der rumänisch-orthodoxe Metropolit, Serafim Joanta, sowie der Rabbiner Steven E. Langnas an der Buchvorstellung teil. Marx würdigte den Vorgänger des aktuellen Papstes als einen “mutigen Mann”, dessen Worte “Habt keine Angst” nicht nur nach aussen, sondern auch nach innen in die Kirche gerichtet gewesen seien. Der Kardinal beklagte, die Kirche sei manchmal zu ängstlich. Johannes Paul II. habe einen Aufbruch der Kirche aus ihrer Selbstbezogenheit hin zu Christus gefordert. Kirche dürfe nicht nur um sich selbst kreisen, sie müsse vielmehr die Tore zu Christus öffnen.

Johannes Paul II., der vor Millionen von Menschen sprach, sei von einem inneren Drang erfüllt gewesen, Christus überall zu verkünden. Zugleich habe ihn die Fähigkeit zum Dialog und zum Zuhören ausgezeichnet, getragen von der Überzeugung: “Ich will meine Wahrheit dem anderen nicht überstülpen, ich will hören, was er sagt.” Marx merkte an, dass es für die Kirche von heute keinen anderen Weg gebe, als beides zu tun: “missionarisch und im Dialog zu sein”.

Der Kardinal hob hervor, dass sich in dem verstorbenen Papst eine tiefe Frömmigkeit mit einer Wachheit für die Welt, Mystik und Politik verbanden. Evangelisierung habe für ihn bedeutet, “die ganze Welt, Wirtschaft, Politik, Kultur, in das Licht des Evangeliums zu stellen”.

Persönlich, so Marx, “habe ich es als grosses Glück empfunden, mit ihm zusammenzutreffen. Er war ein humorvoller und hörender Mann, eine faszinierende Jahrhundertgestalt, die im Abstand grösser, nicht kleiner wird”. Das letzte Bild in seiner Erinnerung an Johannes Paul II. sei eine Begegnung aus dem Jahr 2004, zu der dieser im Rollstuhl gebracht wurde, sagte Marx: “Er strahlte.” Der selige Papst habe sein Leben und seine priesterliche Laufbahn entscheidend geprägt, bekannte der Kardinal.

kath.net-Buchtipp: Johannes Paul II: Die Biografie
Von Andrea Riccardi Gebundene Ausgabe
720 Seiten
Verlag: Echter; Auflage: 1., Auflage (4. September 2012)
ISBN-13: 978-3429034122 Preis: 51,30 €

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Quelle
Papst Johannes Paul II.
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