Seid gläubiger, andächtiger und öffnet die Pfarrgemeinden
Der Papst gibt Ratschläge, einem Davonlaufen der Katholiken entgegenzuwirken
Vatikanstadt, 25. Juni 2012, zenit.org
Am 22. Juni 2012 empfing Benedikt XVI. eine Gruppe von Bischöfen aus Kolumbien zu ihrem Ad-limina-Besuch in Rom und unterbreitete ihnen konkrete Ratschläge hinsichtlich des zunehmenden religiösen Pluralismus und zum Umgang mit der steigenden Präsenz evangelischer Gemeinden in ihrem Land.
Dazu zitierte der Papst das Abschlussdokument der fünften Generalversammlung der Bischofskonferenzen von Lateinamerika und der Karibik, in dem festgestellt wurde, dass oft nicht der Glaube der nicht-katholischen Gruppierungen die Menschen zu einem Austritt aus der katholischen Kirche bewege, sondern deren Lebensweise.
Dem Heiligen Vater zufolge besteht die Bewältigung dieser Herausforderung darin, zu besseren Gläubigen zu werden und mehr Andacht, Freundlichkeit und Offenheit in die Pfarren und Gemeinden hineinzutragen, damit sich niemand fremd und ausgeschlossen fühlt.
Benedikt XVI. ermahnte die Bischöfe ausserdem zum verstärkten Einsatz in der Katechese, mit einem besonderen Augenmerk auf junge Menschen und Erwachsene, sowie zu einer sorgfältigen Vorbereitung der Predigten und zur Förderung des Unterrichts der katholischen Lehre an Schulen und Universitäten.
Dem Bischof von Rom zufolge ist all dies ein Beitrag, “ein Zugehörigkeitsgefühl zur Kirche” in den Getauften entstehen zu lassen und in ihnen “das Bestreben zu erwecken, mit anderen die Freude an der Nachfolge Christi und an der Eigenschaft als Glieder an seinem mystischen Leib zu teilen”.
Benedikt XVI. betonte anschliessend, wie wichtig es sei, die kirchlichen Tradition, die marianische Spiritualität und die grosse Vielfalt der Andacht hervorzuheben.
“Das Bemühen um einen heiteren und offenen Austausch mit anderen Christen ohne Aufgabe der eigenen Identität ist ebenfalls ein Weg zur Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen, zur Überwindung von Misstrauen und zur Vermeidung unnötiger Auseinandersetzungen”, so der Papst abschliessend.
[Übersetzung des englischen Originals von Sarah Fleissner]
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