Junge Ukrainer trotzen dem Krieg *UPDATE

Junge Ukrainer trotzen dem Krieg: Voller Hoffnung im Vatikan, mit neuem Obdachlosenheim in Kyiv

Quelle
Papst: Gebet für verfolgte Christen und für Frieden in der Ukraine – Vatican News
*Belarus: Zwei Geistliche überraschend freigelassen – Vatican News

Trotz des Krieges und täglicher Luftangriffe finden einige junge Studierende in Kyiv (Ukraine) noch die Zeit, sich um Obdachlose und bedürftige Familien zu kümmern. Dafür durften sie jetzt zum Welttag der Armen nach Rom reisen – und im Vatikan beim Mittagessen des Papstes mit armen Menschen assistieren.

Svitlana Dukhovych – Vatikanstadt

Eine von ihnen: Die 21-jährige Ilona, Studentin in Kyiv. Sie reiste mit einer Gruppe von Freiwilligen und den Schwestern der Vinzentinischen Familie nach Rom. “Das Ehrenamt ist eines der Dinge, die mich in schwierigen Momenten unterstützen. Nach einer weiteren schlaflosen Nacht bist du müde, musst aber aufstehen und zu den Vorlesungen gehen, obwohl du ‘keine Reserven hast’. Und genau unsere Treffen und die Interaktion mit anderen Menschen inspirieren mich: Du siehst, dass sie, genau wie du, ihre Probleme und Bedürfnisse haben, aber weiterleben, arbeiten, kommen, um Obdachlosen zu helfen. Deshalb erschöpft mich die Freiwilligenarbeit nicht, sondern erfüllt mich im Gegenteil.”

Ein neues Zuhause für Obdachlose in Kyiv

Die Gruppe um Schwester Marta Meshko, die die Reise leitete, erlebte in Rom nicht nur das Mittagessen mit dem Papst. Sie nahm auch an einer internationalen Aktion “13 Häuser” teil, einem Projekt der Vinzentinischen Familie zur Schaffung von Unterkünften für Obdachlose. Am Sonntag, 16. November, übergab Leo XIV. vor der heiligen Messe symbolische Schlüssel an Vinzentinische Gemeinschaften weltweit, die unlängst neue Obdachlosenheime eröffnen konnten. Einer dieser Schlüssel ging an die Gemeinschaft in Kyiv.

Schwester Marta Meshko erklärt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass die gesamte Vinzentinische Familie in der Ukraine im Laufe des Jahres Gelder für ein Obdachlosenheim in der ukrainischen Hauptstadt gesammelt habe. Das Gebäude, das von einem Wohltätigkeitsfonds betreut wird, sei für rund 50 Personen konzipiert. Es soll sowohl als Nacht- und Tageszentrum dienen als auch “unterstützendes Wohnen” bieten, um Menschen von der Straße zurück in die Selbstständigkeit zu führen.

Zwischen Studium und Luftalarm

Die Lebensrealität in Kyiv ist von fast täglichen Luftalarmen geprägt. Trotz dieser Umstände helfen die Studentinnen Ilona, Anna und Assana ehrenamtlich in der ukrainischen Abteilung der St. Vincent de Paul Society mit. Sie verteilen belegte Brote und Tee an Obdachlose und organisieren monatliche Treffen für Familien mit besonderen Bedürfnissen. Schwester Veronika Vyhivska, die diese Tätigkeit leitet, nennt das Engagement, das auch das Waschen und Wundversorgen von Obdachlosen umfasst, herausfordernd und zugleich bereichernd.

“Dieser Dienst gibt die Möglichkeit, sich großer Gnade zu öffnen: Du siehst, dass du auch solchen verletzlichen Menschen gegenüber barmherzig sein kannst, und dann erkennst du, wie barmherzig Gott zu uns ist”, sagte Schwester Veronika. Die Dankbarkeit und die Segnungen der Obdachlosen seien die “Belohnung für all diese Bemühungen”.

Die 19-jährige Anna betont, dass der Dienst an den Armen in Zeiten des Krieges auch dabei helfe, Menschlichkeit und Mitgefühl zu bewahren: “Wir sind bestimmten Ereignissen gegenüber abgestumpfter geworden, weil unsere Psyche sich vor den täglichen Nachrichten über tragische Ereignisse schützt”. Doch nur im Handeln, in den kleinen Schritten, liege Hoffnung: “Hauptsache – etwas tun, nicht stillsitzen”.

Schwester Marta fasst die Motivation der Gemeinschaft so zusammen: “Auf diese Weise werden die Tode unserer Menschen nicht umsonst sein: Das Edle und Gute muss weiterleben. Wir wollen zusammen mit der Erinnerung an jene, die gestorben sind, das fortsetzen, wofür sie ihr Leben gegeben haben.”

vatican news – mg, 18. November 2025

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