Papst feiert Vesper in der Domus Australia

Papst feiert Vesper in der Domus Australia: “Gott wird uns nicht ohne uns retten”

Quelle
Vesperfeier – Aktivitäten-Kalender | Vatican.va
Feier der Vesper (Domus Australia, 6. Oktober 2025)/Übersetzung
Domus Australia
Kardinal Pell (54)
Die 54-tägige Novene zur Königin des Hl. Rosenkranzes

Am Vorabend des Festes der Seligen Jungfrau Maria vom Rosenkranz, hat Papst Leo XIV. die Vesper in der Domus Australia in Rom gefeiert. Das Gotteshaus in der Via Cernaia, nahe der Station Termini, ist ein kirchliches Gästehaus, das vor allem australische und englischsprachige Pilger sowie Touristen aufnimmt

Mario Galgano – Vatikanstadt

Ursprünglich war es eine Niederlassung der Maristenpatres, bevor es Ende der 2000er-Jahre von der Erzdiözese Sydney mit Unterstützung weiterer australischer Diözesen erworben und 2011 von Benedikt XVI. eröffnet wurde.

Im Rahmen der Feier segnete der Papst die restaurierte Kopie der Ikone der Madonna von Pompei – ein Geschenk des Seligen Bartolo Longo an die Maristenpatres aus dem späten 19. Jahrhundert. Das Ölgemälde mit Krone und goldenen Sternen befindet sich in der Kirche Santa Maria del Rosario di Pompei e San Pietro Chanel, die an die Domus Australia angeschlossen ist.

In Stille verweilt

Leo XIV. wurde von den Gläubigen, die ihn mit “Viva il Papa”-Rufen und Applaus erwarteten, empfangen. Viele schauten mit ihren Kindern aus den Fenstern. In der Kapelle der Domus Australia (Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Pompeji) versammelte sich vor allem die australische Gemeinde in Rom. Unter anderem war auch Kardinal Raymond Leo Burke anwesend.

Zur Feier der Vesper zog Papst Leo XIV. in die Kirche ein und verweilte vor dem Allerheiligsten in Stille. Der Chor “The Gradualia Consort” aus London begrüßte ihn mit dem Gesang “Tu es Petrus”.

In seiner Predigt betonte Leo XIV. die besondere Bedeutung Mariens für das Jubiläumsjahr, das im Zeichen der Hoffnung stand: “Maria verkörperte diese Tugend durch ihr Vertrauen, dass Gott seine Verheißungen erfüllen würde. Dieses Vertrauen gab ihr die Kraft, ihr Leben für das Evangelium hinzugeben und sich ganz dem Willen Gottes anzuvertrauen.” Er erinnerte daran, dass die Menschwerdung “zuerst im Herzen Mariens stattfand, bevor sie in ihrem Schoß geschah”. Gott verzögere nie, so der Papst, vielmehr seien die Menschen gefordert, Geduld und Vertrauen zu lernen: “Gottes Zeit ist immer vollkommen.”

Herz öffnen

Leo XIV. hob hervor, dass Gott uns nicht nur von der Sünde befreie, sondern auch unsere Herzen öffne, damit wir wie Maria Ja zu ihm sagen könnten. Durch die Taufe würden alle zu Kindern Gottes. Der Papst zitierte den heiligen Augustinus: “Gott hat uns ohne uns geschaffen, aber er wird uns nicht ohne uns retten.” Damit rief er die Gläubigen auf, aktiv am Heilsplan mitzuwirken – in Treue, Vertrauen und Dankbarkeit.

Zum Abschluss lud Leo XIV. ein, das Magnificat mit Maria zu beten: “So wie sie Gott, ihren Retter, gepriesen hat, weil er ihr Gnaden geschenkt und seine Treue zu Abraham und seinen Nachkommen gezeigt hat, so möge auch euch die Verehrung Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Pompei stärken. Es ist mein Gebet, dass ihr in eurem Dienst an Gott und seiner Kirche vom Heiligen Geist gestärkt werdet und Frucht bringt – Frucht, die bleibt.”

Domus Australia

Seit ihrer Eröffnung wird in der Domus Australia täglich die Messe auf Englisch gefeiert, hinzu kommen Eucharistische Anbetung und geistliche Musik. Bereits bei der Einweihung im Oktober 2011 hatte Papst Benedikt XVI. gehofft: “Die australischen Pilger, die in diesem Haus verweilen, mögen in ihre Heimat zurückkehren mit einem gefestigten Glauben, einer freudigeren Hoffnung und einer glühenderen Liebe.”

Diese Kirche birgt auch bedeutende Reliquien: Unter dem Altar ruhen die Gebeine des heiligen Petrus Chanel, des Protomärtyrers und Patrons Ozeaniens, der 1841 auf der Insel Futuna in Polynesien ermordet wurde. Zudem werden dort Reliquien der heiligen Maria von der Kreuz MacKillop, der ersten Heiligen Australiens, der vietnamesischen Märtyrer um den heiligen Andreas Dung-Lac, der heiligen Maria Goretti, des heiligen Hugo von Lincoln sowie des heiligen Papstes Pius V. verehrt.

Besonders eindrucksvoll ist auch ein Gemälde, das den vietnamesischen Kardinal François-Xavier Nguyên Van Thuân (1928–2002) darstellt. Es zeigt ihn während der Eucharistiefeier kniend im Gefängnis, wo er von 1975 bis 1988 dreizehn Jahre inhaftiert war, davon neun Jahre in Einzelhaft. In der Kirche finden sich zudem Porträts von Thomas Morus, John Henry Newman, Johannes Paul II. und Mutter Teresa von Kalkutta.

vatican news, 6. Oktober 2025

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