Vor 129 Jahren
Vor 129 Jahren: Papst Leo XIII. und seine Rosenkranz-Enzyklika “Fidentem piumque animum”
Quelle
Fidentem piumque animum (20. September 1896)
leo-xiii-epistula-enzyklika-supremi-apostolatus.pdf
Papst Leo XIII. (84)
Rosenkranzkönigin
Von Alexander Folz
Vatikanstadt – Samstag, 20. September 2025
Vor genau 129 Jahren veröffentlichte Papst Leo XIII. seine Enzyklika Fidentem piumque animum. Sie gehört zu den zwölf Rosenkranz-Enzykliken seines Pontifikats und behandelt das Rosenkranzgebet als Weg zur “Vermittlerin der Gnaden”.
Leo XIII. regierte von 1878 bis 1903 und verfasste während dieser Zeit insgesamt 88 Enzykliken, von denen ein bemerkenswertes Dutzend dem Rosenkranz gewidmet war. Seine intensive Beschäftigung mit der marianischen Frömmigkeit war eine Antwort auf die Herausforderungen seiner Zeit. Das 19. Jahrhundert war geprägt von Säkularismus, Modernismus und politischen Umwälzungen, die die Kirche vor neue pastorale Herausforderungen stellten.
“Wir hatten während unseres Pontifikats bereits mehrfach Gelegenheit, öffentlich Zeugnis abzulegen von jenem Vertrauen und jener Hingabe an die Heilige Jungfrau, die wir in unseren zartesten Jahren in uns aufgenommen und unser ganzes Leben lang zu pflegen und zu entwickeln versucht haben”, schrieb Leo XIII.
Er erinnerte daran, dass in Zeiten der Bedrängnis für die Christenheit das Gebet zur Gottesmutter eine besondere Stütze sei: “Denn in Zeiten des Unglücks für die Christenheit und der Gefahr für die Völker erkannten wir, wie klug es ist, dieses Mittel zur Bewahrung von Glück und Frieden […] nachdrücklich zu empfehlen.”
Besonders betonte der Papst die Notwendigkeit des Gebets überhaupt, wobei der Rosenkranz eine herausragende Form darstelle: “Es gibt keine Pflicht, die Christus und seine Apostel durch Gebot und Beispiel nachdrücklicher betonten als das Gebet und Flehen zum allmächtigen Gott.”
Als Beispiel führte Leo XIII. die Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium an:
“Bittet, sucht, klopft an” (Mt 7,7). Und: “Wenn zwei von euch auf Erden einmütig werden, um was auch immer sie bitten, so wird es ihnen von meinem himmlischen Vater zuteil werden” (Mt 18,19–20).
Leo XIII. hob weiter hervor, dass der Rosenkranz gerade durch die Wiederholung der Gebete und die Betrachtung der Geheimnisse Christi und Mariens beide Bedingungen erfülle. Deshalb habe er bereits zuvor verfügt: “Es ist Unser Wunsch, dass er in der Hauptkirche jeder Diözese täglich und in den Pfarrkirchen an jedem Feiertag gebetet wird” (Apostolisches Schreiben Salutaris, 1883).
Besonders empfahl er die Pflege des Rosenkranzgebetes in den Familien, die sich abends versammeln sollten, “umgeben von ihren Kindern”.
In einem weiteren Abschnitt wandte sich der Papst der theologischen Stellung Mariens zu. Er stellte klar, dass Christus allein der Mittler zwischen Gott und den Menschen sei, hielt zugleich aber fest: “Dennoch gibt es, wie der Engelslehrer (hl. Thomas von Aquin) lehrt, keinen Grund, warum nicht auch andere in gewisser Weise Mittler […] genannt werden sollten.”
In dieser Hinsicht komme Maria eine einzigartige Rolle zu: “Von ihr ist Jesus geboren; sie ist daher wahrhaftig seine Mutter und deshalb eine würdige und willkommene ‘Mittlerin des Mittlers’.”
Der Rosenkranz stärkt nach den Worten des Papstes zudem den Glauben in einer Zeit, die von Angriffen auf die christliche Lehre geprägt sei.
“Während die Tugend des göttlichen Glaubens täglich so vielen Gefahren und Angriffen ausgesetzt ist, kann der Christ hier Nahrung und Kraft für seinen Glauben schöpfen”, schrieb er. Die Betrachtung der freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse lasse Christus selbst als “den Anfänger und Vollender des Glaubens” hervortreten.
Leo XIII. wies auch auf die Fruchtbarkeit des Rosenkranzes im Leben der Gläubigen hin. Dieses Gebet sei “an Leichtigkeit und Bequemlichkeit unübertroffen”, niemand werde durch seine Länge von den Pflichten des Alltags abgehalten.
Viele, auch in verantwortungsvollen Stellungen, hätten diese Andacht nie vernachlässigt. Besonders im Angesicht des Todes schenke der Rosenkranz Halt: “In ihrer letzten Qual umarmen und halten sie ihn fest als das teure Unterpfand der unvergänglichen Krone der Herrlichkeit.”
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