Rom verabschiedet sich mit Gebet und Liebe von Franziskus
Mit einem bewegenden Rosenkranzgebet haben Gläubige am Samstagabend auf dem Vorplatz der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom Abschied von Papst Franziskus genommen, der dort seine letzte Ruhestätte gefunden hat
Quelle
Salus populi Romani – Wikipedia
Mario Galgano – Vatikanstadt
Es war der sechste Rosenkranz seit dem Tod von Papst Franziskus, aber der erste nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz, der Prozession durch das Zentrum Roms und seiner Beisetzung in Santa Maria Maggiore – dem Ort, den er selbst zu seiner letzten Ruhestätte gewählt hatte. “Heute haben wir ihn noch näher gespürt, denn seit diesem Nachmittag ist es, als wäre er hier bei uns”, sagten viele der Gläubigen, die sich rund um die Ikone der Salus Populi Romani und in lebendiger Erinnerung an Franziskus auf dem Vorplatz der Basilika versammelt hatten.
Das Rosenkranzgebet, das um 21 Uhr begann, wurde von Kardinal Rolandas Makrickas, dem Koadjutor-Erzpriester der Basilika, eröffnet: “Heute hat mit der Ankunft in der Basilika die letzte Reise unseres geliebten Papstes Franziskus ihr Ende gefunden”, sagte er. “Er ist durch die Straßen Roms gezogen, und unzählige Gläubige haben ihm die letzte Ehre erwiesen und ihre Zuneigung gezeigt.” In ihren Herzen bewahrten sie die Erinnerung an sein fruchtbares Wirken in und für die Kirche – eine Kirche, die Franziskus bis zu seinem letzten Atemzug liebte und diente.
Die Bedeutung der Ikone
Unter dem abendlichen Himmel war die Ikone der Salus Populi Romani auf dem Vorplatz aufgestellt, umgeben von zwei Großbildschirmen, während sich die Gläubigen auf dem gesamten Platz versammelten. Vor dieser Ikone hatte sich Papst Franziskus 126 Mal niedergekniet, um jede seiner Reisen, Hoffnungen und Leiden anzuvertrauen. Die Basilika, tief verwurzelt in Geschichte und Gebet, war erneut Zeugin seines Pontifikats – vom Wunder des Schneefalls im August 358 bis zu Franziskus’ Bitten für die Opfer der Corona-Pandemie.
Die Prozession führte die sterblichen Überreste von Papst Franziskus entlang eines Weges, an dem 150.000 Menschen Abschied nahmen, zur Basilika Santa Maria Maggiore. Seine Grabstätte befindet sich nicht in der Cappella Paolina, sondern diskret in einem Seitenschiff zwischen der Cappella Paolina und der Cappella Sforza, nahe dem Altar des heiligen Franziskus – so wie es Franziskus selbst gewünscht hatte: Die Menschen sollten sich auf Christus und Maria konzentrieren, nicht auf sein Grab.
Programm am Sonntagnachmittag
Am Sonntag wird das gesamte Kardinalskollegium um 17 Uhr die Grabstätte in einem Akt der Nähe und Dankbarkeit besuchen und die Zweiten Vespern des Barmherzigkeitssonntags beten.
Die Atmosphäre am Samstagabend war geprägt von Gesichtern aller Altersgruppen und Herkunft: Jugendliche des Jubiläums der Jugendlichen, Familien, Senioren, Geistliche. Auch ein junger Muslim in traditioneller Kleidung seines Heimatlandes war unter den Teilnehmern. Die Gebete und Gesänge verschmolzen mit dem Atem der Stadt – ein Symbol für die Brücken, die Franziskus während seines Pontifikats zu bauen versuchte: “Brücken, keine Mauern”, wie er zu sagen pflegte.
Der Abend endete mit einem ergreifenden Salve Regina, den Lauretanischen Litaneien und einem Gebet zur Gottesmutter. Schließlich ertönte im dunkler werdenden Rom der Gesang des Regina Coeli. Ein spontaner Applaus brandete auf und mündete in den Ruf: “Viva Francesco!” Seit diesen Sonntag können Gläubige täglich von 7 bis 19 Uhr zur Grabstätte pilgern und dem Papst, der so viele Herzen berührte, die letzte Ehre erweisen.
vatican news, 27. April 2025
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