Papst an tschechische Pilger: “Seid Zeugen des Friedens”
Papst Franziskus hat sich mit einer Botschaft an die tschechischen Pilger gewandt, die im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 nach Rom gereist sind. Er betonte die Bedeutung des Glaubens, der Beharrlichkeit und der christlichen Mission – auch in schwierigen Zeiten
Quelle
Tschechische Pilger
Gallagher in Ungarn: Friedensstiftendes Potential der Religionen – Vatican News
Papst Franziskus würdigt neue Führung der Kirche Albaniens – Vatican News
Mario Galgano – Vatikanstadt
Auch wenn Papst Franziskus aufgrund seiner anhaltenden Rekonvaleszenz nach einer schweren Lungenentzündung nicht persönlich an der Begegnung mit den tschechischen Pilgern teilnehmen konnte, wandte er sich mit einer herzlichen Botschaft an die Gläubigen. “Ich wollte persönlich bei euch sein, um diesen Moment des Glaubens und der Gemeinschaft zu teilen, aber wegen meiner Rekonvaleszenz schließe ich mich euch geistig an und danke euch von ganzem Herzen für eure Gebete”, erklärte der Papst.
Er würdigte die Pilgerreise als Zeichen des lebendigen Glaubens und der Verbundenheit mit der Weltkirche: “Ihre Pilgerfahrt ist ein konkretes Zeichen Ihres Wunsches nach einer Erneuerung des Glaubens, eine Stärkung Ihrer Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri und ein freudiges Bekenntnis Ihrer Hingabe an den Herrn.” Die tschechische Delegation wird vom Prager Erzbischof Jan Graubner, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, angeführt und umfasst zahlreiche Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien.
Das christliche Erbe Tschechiens als Vorbild
Papst Franziskus erinnerte die Gläubigen an die lange christliche Tradition ihres Landes, die von herausragenden Heiligen wie dem heiligen Vojtěch (Adalbert von Prag), Kyrill und Methodius geprägt wurde. Diese Glaubensboten hätten das Evangelium mit Mut und Geduld verbreitet, selbst in schwierigen Zeiten. Ihr Beispiel lehre, dass die christliche Mission nicht an sichtbare Erfolge geknüpft sei, sondern an die Treue zu Gott. “Auch wir sind aufgerufen, das Evangelium mit Zuversicht zu verkünden, ohne Angst vor Schwierigkeiten und Hindernissen”, betonte der Papst.
“Auch wir sind aufgerufen, das Evangelium mit Zuversicht zu verkünden…”
Besonders hob er die Botschaft des Apostels Paulus hervor: “Ich habe gepflanzt, Apollos hat gegossen, aber Gott hat das Wachstum gegeben” (1 Kor 3,6). Franziskus ermutigte die tschechischen Katholiken, im Vertrauen auf Gottes Wirken ihren Glauben zu leben und weiterzugeben. Dabei sei es entscheidend, sich nicht von Hindernissen entmutigen zu lassen, sondern mit Liebe und Beharrlichkeit zu wirken.
Herausforderungen der katholischen Kirche in Tschechien
Die Worte des Papstes haben eine besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der kirchlichen Situation in Tschechien. Das Land gilt als eine der am stärksten säkularisierten Gesellschaften Europas. Laut Umfragen bezeichnen sich weniger als 20 Prozent der Bevölkerung als katholisch, und die Zahl der praktizierenden Gläubigen ist rückläufig. Historische Faktoren wie die kommunistische Herrschaft, aber auch die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft haben dazu beigetragen, dass die Kirche mit großen Herausforderungen konfrontiert ist.
Trotz dieser schwierigen Ausgangslage sieht Papst Franziskus Potenzial für einen lebendigen Glauben. Er erinnerte an das biblische Wunder der Brotvermehrung: “Gott bittet uns, das Wenige, das wir sind und was wir haben, anzubieten. Erinnern wir uns an die fünf Brote und zwei Fische: in den Händen Jesu wurden sie zu einer reichhaltigen Nahrung für die Menge.” Glaube könne auch in widrigen Umständen wachsen, wenn er mit einem großzügigen Herzen gelebt werde.
Aufruf zu Einheit und Hoffnung
Zum Abschluss seiner Botschaft rief der Papst die tschechischen Katholiken dazu auf, gemeinsam – Hirten und Gläubige – den Weg des Glaubens zu gehen und als “Zeugen des Friedens und der Hoffnung” in der Welt zu wirken. Er ermutigte sie, ihren Glauben nicht für sich zu behalten, sondern ihn mit Freude zu teilen.
Papst Franziskus vertraute die Pilger und ihr Land der Fürsprache Mariens an und erbat Gottes Segen für sie. Mit einem persönlichen Anliegen schloss er seine Botschaft: “Und bitte betet für mich.”
vatican news, 29. März 2025
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
Themen
Papst Franziskus
Botschaft
Tschechische Republik
Hoffnung
Jubiläum
Frieden
Schreibe einen Kommentar