950 Jahrestag Taufe des Heiligen Wladimir

Zum 950. Jahrestag der Taufe des heiligen Wladimir (6. Juni 1939) | PIUS XII. (vatican.va)

Wladimir I. von Kiew – Ökumenisches Heiligenlexikon
Hl. Wladimir
Euntes in mundum (Regionis Rus’ Kioviensis – 25. Januar 1988) | Johannes Paul II. (vatican.va)
Die Taufe Russlands zur Zeit des Fürsten Wladimir
Papst Pius XII. (168)

Ansprache von Pius XII. anlässlich des 950. Jahrestages der Taufe des Heiligen Wladimir*

Dienstag, 6. Juni 1939

Wir freuen uns sehr, o geliebte Söhne, euch nach dem feierlichen Triduum zu begrüßen, das Wir selbst in Unserem Apostolischen Schreiben wärmstens empfohlen haben und das der ganzen Welt das väterliche Interesse gezeigt hat, das der Stellvertreter Christi für jene unermeßlichen und reichen Gegenden hat, die an den heiligen Wladimir erinnern. Er, der Fürst, der sein Volk bekehrt hat, hat, man kann wohl sagen, euch zu Uns gebracht. Er, der seinen treuen Slawen den neuen Weg vorgezeichnet hat, der sie zu Christus führen sollte, und der das übernatürliche und herrliche Schicksal seines Volkes für immer und ewig festgelegt hat, hört jetzt nicht auf, sie zu beschützen, für sie einzutreten und ihnen das Schicksal zu zeigen, das er befolgen oder wieder aufnehmen muss, um dem Geist seiner Taufe treu zu bleiben.

Wir freuen uns daher besonders, heute, anläßlich des 950. Jahrestages der Taufe eines so frommen und großen Fürsten, euch, die ihr ein “auserwählter Teil” jenes Volkes seid, die wahren Söhne des heiligen Wladimir, die authentischen Nachkommen seines Geschlechts, die Erben seines Geistes in seiner ganzen Fülle, den Geist des universalen christlichen Glaubens und der kindlichen Vereinigung mit dem Römischen Stuhl zu empfangen.

Unter euch sehen Wir an vorderster Front Unsere geliebten Söhne, die ruthenischen und russischen Priester, und vor allem Unseren verehrten Bruder, den ersten russischen katholischen Bischof, den Wir besonders gerne beglückwünschen und segnen, in der Hoffnung und in der Hoffnung, dass er auch der erste in einer langen Reihe von Prälaten seiner Nation sein wird, die im Zentrum des Christentums vereint sind.

Es ist auch eine große Genugtuung für Uns, Unsere geliebten Seminare zu segnen, die die Förderer des feierlichen Gedenkens waren. An erster Stelle steht das Kollegium, in dem die Priester der ruthenischen Kirche ausgebildet werden, das durch die große Zahl der Gläubigen und ihr intensives katholisches Leben blüht, eine Kirche, die sich mit Recht des heiligen Wladimir rühmt und der anderen großen und schönen Persönlichkeiten, der reinsten Koryphäen der Weltkirche, wie dem heiligen Märtyrer Josaphat und dem berühmten und ehrwürdigen Metropoliten Rutzky. Was sollen wir von dem Russicum sagen, das kaum zehn Jahre alt ist, das Uns aber besonders teuer ist, wie es Unserem Vorgänger unsterblichen Angedenkens war, weil es unermeßliche Verheißungen und Hoffnungen in sich trägt, unermeßlich wie die Völker und Gegenden, auf die es die Apostel vorbereitet?

Mit besonderer Zuneigung segnen wir auch die russische Kolonie Rom. Ja, liebe Söhne und Töchter, es ist Uns wirklich eine Freude, euch heute um Uns versammelt zu sehen. Denn ihr repräsentiert in Unseren Augen euer ganzes Volk, das ganze Russland von gestern, heute und morgen, das Russland, für das Wir nicht aufhören zu beten und andere beten zu lassen, auf das Wir immer und inbrünstig hoffen, an dessen geistige Auferstehung wir fest glauben.

Schließlich segnen Wir von Herzen Unsere geliebten Töchter, die Damen der Nächstenliebe, die sich mit großer Hingabe der Linderung und Unterstützung des Elends der armen Russen Roms widmen. Wir danken ihnen besonders dafür, dass sie den wahren Geist des heiligen Vinzenz von Paul so gut verstehen und praktizieren konnten und dass sie ihr Wirken für diese verlassenen Menschen gewidmet haben, die die Gesellschaft vielleicht vergessen wollte.

Euch allen erteilen wir daher einen großen und väterlichen Segen. Und mit ihm erheben wir ein inständiges Gebet zu Gott für Russland und für diejenigen, die dort leiden und unter Tränen die Stunde Gottes erwarten.

*Ansprachen und Rundfunkbotschaften Seiner Heiligkeit Pius XII. I.,
Erstes Pontifikatsjahr, 2. März 1939 – 1. März 1940, S. 165-166

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