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Neuer Präfekt der Ordenskongregation

Rom, kath.net, 03.02.2011

Brasilianischer Erzbischof Braz de Aziz: “Ich war kurz davor, meine Priesterberufung und sogar die Kirche zu verlassen”

Joao Braz de Aziz, Erzbischof von Brasilia und neuer Präfekt der Ordenskongregation, sagte, dass die starke Betonung der Befreiungstheologie in Lateinamerika ihn seinerzeit beinahe aus dem Seminar getrieben und dass sie seinen Glauben an die Katholische Kirche tief erschüttert habe. Dies sagte der im Januar von Papst Benedikt zum Präfekten ernannte Aziz dem L´Osservatore Romano, um sein “Leid” an den Übertreibungen liberaler Theologie zu artikulieren.

“Ich war kurz davor, meine Priesterberufung und sogar die Kirche zu verlassen”, stellt der Erzbischof von Brasilia wörtlich fest. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1972 hatte Braz de Aziz in Rom seine theologischen Studien fortgesetzt, also genau in jenen Jahren, in denen die Befreiungstheologie (mit ihrer Nähe zum Marximus) in Lateinamerika stark an Einfluss gewann.

Aviz war am 4. Januar von Papst Benedikt XVI. zum neuen Präfekten der Kongregation für die “Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens” ernannt worden. Sein Zuständigkeitsbereich umfasst die Ordensgemeinschaften und Kongregationen der Frauen und Männer, die Säkularinstitute sowie andere geistliche Gemeinschaften der Kirche. Der aus dem südbrasilianischen Mafra stammende Kirchenmann tritt die Nachfolge des slowenischen Kardinals Franc Rodé CM an, der aus Altersgründen aus seinem Amt ausschied. Anders als sein Vorgänger, der der Gemeinschaft der Vinzentiner angehört, ist Aviz kein Ordensmann. Seine Weihe empfing der heute 63-jährige Kleriker 1972 nach Studien in Curitiba, Palmas und Rom. Der Kirche seines Landes diente er als Bischof in insgesamt vier Diözesen, zuletzt als Erzbischof in der Hauptstadt Brasilia. Seine Arbeit in Rom wird er im Laufe des kommenden Monats aufnehmen.