Montag der 5. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 6,53-56

 Hl. Paul Miki und Gefährten – Tagesheilige

‘Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt’

In jener Zeit fuhren Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu, kamen nach Genesaret und legten dort an.
Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sofort.
Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Tragbahren zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.
Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Strasse hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
306. Predigt

Alle, die den Saum seines Gewandes berührten, wurden geheilt

Jeder Mensch möchte glücklich sein. Es gibt niemand, der es nicht wollte und der es nicht so stark ersehnte, dass es für ihn vorrangig ist. Noch besser gesagt: Alles, was er darüber hinaus will, ersehnt er nur deshalb. Die Menschen folgen unterschiedlichen Leidenschaften, der eine dieser, der andere jener. Es gib darüber hinaus viele Weisen, sich sein Leben in der Welt zu verdienen: ein jeder wählt seinen Beruf und übt ihn aus. Doch ob man sich nun in diesem oder jenem Lebensstil eingerichtet hat – alle Menschen haben ihr Handeln darauf ausgerichtet, glücklich zu sein […] Was also ist dieses Leben, das uns glücklich werden lässt, das alle ersehnen, aber nicht alle erreichen? Machen wir uns auf die Suche […]

Wenn ich jemanden frage: „Willst du leben?“, dann wird niemand versucht sein mir zu antworten: „Ich will es nicht.“ […] Ähnlich verhält es sich, wenn ich frage: „Willst du gesund sein?“, denn dann wird niemand antworten: „Ich will es nicht.“ Die Gesundheit ist ein kostbares Gut in den Augen des Reichen. Für den Armen ist es oft der einzige Reichtum, den er besitzt […] Alle sind einhellig der Meinung, dass man das Leben und die Gesundheit liebt. Doch kann sich der Mensch damit begnügen, zu leben und gesund zu sein? […]

Ein reicher junger Mann fragte den Herrn: „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?“ (Mk 10,17). Er fürchtete sich davor zu sterben und war doch gezwungen zu sterben […] Er wusste, dass ein Leben voller Schmerzen und Qualen kein Leben ist, und dass man es eher als Tod bezeichnen könnte […] Einzig das ewige Leben kann glücklich sein. Gesundheit und Leben machen hienieden nicht sicher, denn ihr fürchtet euch ständig, sie zu verlieren: Nennt es doch „sich ständig fürchten“ und nicht „immer leben“ […] Wenn unser Leben nicht ewig ist, wenn es nicht auf ewig unsere Wünsche erfüllt, dann kann es nicht glücklich sein, dann kann es noch nicht einmal Leben genannt werden […] Wenn wir jenes Leben besitzen, dann können wir sicher sein, immer in ihm zu sein. Wir werden die Sicherheit haben, ewig das wahre Leben zu besitzen, ohne Angst haben zu müssen, denn wir werden in dem Reich sein, von dem es heisst: „und sein Reich wird kein Ende haben“ (vgl. Lk 1,33).

Lesungen

Buch Genesis 1,1-19

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis,
und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.
Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.
Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es,
und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.
Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es.
Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.
Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.
Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war.
Es wurde Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag.
Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;
sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.
Gott machte die beiden grossen Lichter, das grössere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.
Es wurde Abend, und es wurde Morgen: vierter Tag.

Psalm 104(103),1-2a.5-6.10.12.24.35abc

Lobe den Herrn, meine Seele!
Herr, mein Gott, wie gross bist du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid.

Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet;
in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid,
die Wasser standen über den Bergen.

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern,
sie eilen zwischen den Bergen dahin.
An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels,
aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.

Herr, wie zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden,
und es sollen keine Frevler mehr dasein.
Lobe den Herrn, meine Seele!

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