Samstag der 4. Woche im Jahreskreis

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus – Mk 6,30-34

Rabanus-Maurus_presenting_his_book_to_Pope_Gregory_IVYouTube – Psalm 23 “Der Herr ist mein Hirte”
Der Gute Hirte – YouTube
Hl. Hrabanus Maurus – Tagesheiliger

In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.
Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein.
Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuss aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.
Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Origenes (um 185-253), Priester und Theologe
Kommentar zum Hohenlied, II,4,17 ff.

„Und er lehrte sie lange“

„Du, den meine Seele liebt, sag mir: Wo weidest du die Herde? Wo lagerst du am Mittag?“ (Hld 1,7). Ich meine, dass im 22(23). Psalm der Prophet, der vom gleichen Hirten geweidet wird, ebenfalls von diesem Ort spricht, den die Braut besingt, wenn jener sagt: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen“ (V.1). Er wusste, dass die anderen Hirten aus Faulheit oder Unerfahrenheit ihre Herden an zu trockenen Orten weiden liessen. Deshalb sagt er vom Herrn, diesem vollkommenen Hirten: „Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser“ (V.2). Er zeigt damit, dass dieser Hirte seinen Schafen nicht nur reichlich Wasser gibt, sondern auch gesundes und reines, das ihren Durst vollkommen stillen wird […]

Diese ersten Unterweisungen, die der Hirt erteilt, entsprechen denen von Anfängern; die Fortsetzung handelt vom Fortschritt und von der Vollendung. Wir haben gerade von Weiden und grünen Auen gesprochen. Es erscheint mir gut, das auch in den Evangelien anzuschauen. Ich habe dort diesen guten Hirten gefunden, der von den Weideplätzen der Schafe spricht: Er sagt, dass er der Hirt ist, aber auch das Tor: „[…] wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden“ (Joh 10,9). Er also ist es, den die Braut fragt […] Sie ruft „Mittag“, natürlich, diese geheimen Orte des Herzens, an denen die Seele vom Wort Gottes ein Licht empfängt, das in der Erkenntnis aufstrahlen lässt. Es ist nämlich tatsächlich jene Stunde, in der die Sonne den Scheitelpunkt ihres Laufs erreicht. Wenn also Christus, „die Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,20), seiner Kirche die tiefsten Geheimnisse seiner Tugenden offenbart, dann zeigt er ihr die wunderbaren Weideplätze und die Orte, an denen man sich am Mittag lagert.

Denn wenn sie [die Kirche] noch am Anfang ihrer Unterweisung steht und wenn sie von ihm nur die erste Einführung in die Erkenntnis erhält, dann sagt davon der Prophet: „Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht“ (Ps 45(46),6). Doch weil sie nun vollkommenere Gnaden sucht und höhere Wirklichkeiten ersehnt, bittet sie um das Licht der Erkenntnis seiner Mittagszeit.

Brief an die Hebräer 13,15-17.20-21

Brüder! Durch Jesus lasst uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen.
Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen.
Gehorcht euren Vorstehern, und ordnet euch ihnen unter, denn sie wachen über euch und müssen Rechenschaft darüber ablegen; sie sollen das mit Freude tun können, nicht mit Seufzen, denn das wäre zu eurem Schaden.
Der Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, den erhabenen Hirten seiner Schafe, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes,
er mache euch tüchtig in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle Ewigkeit. Amen.

Psalm 23(22),1-3.4.5.6

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit.

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