Montag, 28. Dezember 2015
Fest der unschuldigen Kinder
Die Erzählung vom Kindermord in Betlehem steht bei Mt 2, 16-18; Matthäus sieht in diesem schrecklichen Vorgang des Prophetenwort Jeremia 31, 15 erfüllt. Einen liturgischen Gedenktag dieser kindlichen “Blutzeugen” im Anschluss an Weihnachten gibt es seit dem 5. Jahrhundert. Cäsarius von Arles, Augustinus und andere Kirchenväter haben die kindlichen Märtyrer gerühmt, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben.
Hl. Unschuldige Kinder
An diesem Tag steht das Gedenken an die in Betlehem nach dem Bericht des Matthäusevangeliums (2, 16) auf Geheiss von König Herodes ermordeten Kinder im Mittelpunkt. Die Tradition nimmt an, dass es sich um Tausende Kinder gehandelt habe, bis hin zur symbolischen Zahl 144.000 (nach Offbarung 7, 4 und 14, 1); die armenische Kirche verehrt 462 unschuldige Kinder. Historiker gehen aber in Anbetracht der Grösse Betlehems von weit weniger Kindern aus. Genannt werden etwa 6-20.
Erstmals bei Irenäus von Lyon wurden die Kinder als Märtyrer verehrt. Auch Cäsarius von Arles und Augustinus haben die kindlichen Märtyrer gerühmt. In einem Kalender aus Verona Ende des 5. Jahrhunderts, dann 505 in einem Kalender aus Karthago, (heute ein Vorort von Tunis) wird der Gedenktag im Anschluss an Weihnachten genannt. Sie sind Märtyrer, Blutzeugen Christi, weil sie – wenn auch unwissend – mit ihrem Tod den neugeborenen Messias bezeugten, den Herodes mit ihrer Ermordung treffen will. Als “Erstlingsgabe für Gott und das Lamm” geniessen sie die Freude des Himmels und loben Gott, wie in Psalm 8,3 ausgedrückt: “Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, deinen Gegnern zum Trotz”, auch wird die folgende Stelle aus dem Propheten Jeremia (31,15) auf die ermordeten Kinder bezogen, so bereits vom Evangelisten Matthäus selbst (2,17-18): “Ein Geschrei ist in Rama zu hören, bitteres Klagen und Weinen, Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, um ihre Kinder, denn sie sind dahin.” Beide Texte verwendet das Stundengebet als Antiphonen in den Laudes zum Fest der Unschuldigen Kinder.
Anstelle von älteren Fassungen wurden nach dem 2. Vatikanischen Konzil neue liturgische Texte erarbeitet, der Tag wird mit Kindersegnungen begangen. Eine neue Bedeutung erlangte der Tag in den letzten Jahren als Tag der Mahnung zum Schutz des ungeborenen Lebens und Busstag für die vielen Abtreibungen.
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