Montag, der 28. Woche im Jahreskreis

Evangelium nach Lukas 11,29-32

Hl. Gottfried von Cappenberg

In jener Zeit als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona.

Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.

Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.

Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Justinus (um 100-160), Philosoph, Märtyrer
Dialog mit dem Juden Tryphon (34-36) 

“Hier ist einer, der mehr ist als Salomo”

Lasst mich einen Psalm zitieren, der David vom Heiligen Geist eingegeben worden ist. Ihr sagt, er beziehe sich auf Salomo, euren König; aber er bezieht sich vielmehr auf Christus […] “Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König” (Ps 71,1). Weil Salomo König geworden ist, sagt ihr, spreche dieser Psalm von ihm – während doch die Psalmworte sehr klar einen ewigen König bezeichnen, das heisst Christus. Denn Christus ist uns angekündigt worden als König, Priester, Gott, Herr, Engel, Mensch, Oberhaupt, Fels, als ein Wiegenkind, als ein Mensch der Schmerzen, der später in den Himmel aufsteigen und wiederkommen wird in Herrlichkeit mit ewiger Königswürde […]

“Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, dem Königssohn gib dein gerechtes Walten! Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit und deine Armen durch rechtes Urteil […] Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen” […] Salomo war ein grosser und berühmter König. Unter ihm wurde das Haus errichtet, das man den Tempel von Jerusalem nennt; aber es ist klar, dass nichts von dem, was im Psalm gesagt ist, auf ihn zutrifft. Nicht alle Könige haben ihn angebetet, er hat nicht mehr bis an die Enden der Erde geherrscht, seine Feinde sind nicht länger vor ihm niedergefallen, um Staub zu lecken […]

Salomo ist nicht “der König der Herrlichkeit” (Ps 23,10), Christus ist es. Als er, auferstanden von den Toten, in den Himmel aufgefahren ist, wurde den von Gott im Himmel eingesetzten Fürsten geboten, “nach oben zu heben die Tore” des Himmels, damit eintrete “der König der Herrlichkeit” und sich zur Rechten des Vater setze, bis dieser ihm seine Feinde als Schemel unter die Füsse lege”, wie es weiter in den Psalmen heisst (Ps 23,109). Aber weil die Fürsten des Himmels ihn gesehen hatten, als “er keine schöne und edle Gestalt hatte” (Jes 53,2), haben sie ihn nicht erkannt und fragten: “Wer ist der König der Herrlichkeit?” (Ps 23,8). Und darauf antwortet ihnen der Heilige Geist: “Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit.” Wahrhaftig, das ist nicht Salomo, so herrlich er auch in seinem Königtum gewesen sein mag […] so dass man sagen konnte: “Wer ist dieser, der König der Herrlichkeit?”

Lesungen

Brief des Apostels Paulus an die Römer 1,1-7

Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkündigen,
das er durch seine Propheten im voraus verheissen hat in den heiligen Schriften:

das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids,
der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.
Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um in seinem Namen alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen;
zu ihnen gehört auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.
An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

Psalm 98(97),1.2-3ab.3cd-4

Singet dem Herrn ein neues Lied;
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm.

Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel.

Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde,
freut euch, jubelt und singt!

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