Köln – 25 Jahre Priesterseminar Redemptoris Mater

Das Priesterseminar Redemptoris Mater des Erzbistums Köln feiert sein 25-jähriges Bestehen

Quelle
Redemptoris Mater Köln
Köln feiert Stadtpatrone – DOMRADIO.DE
Weihbischof Hauke würdigt Leichte Sprache am Tag der Menschen mit Behinderung
Erzbistum Köln
Neokatechumenaler Weg – Offizielle Website – “Demut, Einfachheit und Lob”
Kiko Argüello – Wikipedia
Carmen Hernández – Neokatechumenaler Weg

Von Martin Grünewald

Bonn – Montag, 1. Dezember 2025

Das Priesterseminar Redemptoris Mater des Erzbistums Köln feiert sein 25-jähriges Bestehen. Dazu werden als Festgäste der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und der Bischof von Stockholm, Kardinal Anders Arborelius, am 7. Dezember in Bonn erwartet, wo das Seminar seinen Sitz hat. Es wird vom Neokatechumenalen Weg begleitet, einer sogenannten Neuen Geistlichen Gemeinschaft.

Mit der Gründung vor 25 Jahren begannen die ersten Priesteramtskandidaten in Bonn-Endenich ihre zehn- bis zwölfjährige Ausbildungszeit. Mittlerweile haben bereits 35 junge Männer aus 14 Ländern die umfassende Vorbereitung abgeschlossen und die Priesterweihe erhalten. Von ihnen sind 30 im Erzbistum Köln tätig, einzelne halten sich zur Promotion in Rom und München auf oder sind im Ausland eingesetzt.

Die Ausbildung legt nicht nur großen Wert auf ein solides wissenschaftliches Studium, sondern ebenso auf menschliche Reifung, spirituelle Formung und pastorale Befähigung. Deshalb gehören Praktika – meist im Ausland –, persönliche Kontakte zu Familien in der Region und hauswirtschaftliche Arbeiten zum Alltag im Seminar. “Es kommt darauf an, eine Haltung des Dienstes einzuüben”, sagt Regens Salvador Pane. Die jungen Männer lernen Stärken und Schwächen kennen und mit ihnen im Alltag umzugehen.

Der Kreis der Studenten, Begleiter und Helfer im Bonner Seminar ist international gemischt. Pane stammt aus Asunción in Paraguay. Nach Stationen in Spanien und Brasilien kam er 1998 nach Deutschland. Subregens Paweł Milerski wurde in Warschau geboren. Während der Bonner Ausbildung absolvierte er Praktika in Spanien, in Albanien und in der Schweiz. Nach Tätigkeiten als Kaplan in Wuppertal und Köln kam er wieder nach Bonn, wo er jetzt gleichzeitig an seiner Promotion arbeitet. Im Bonner Priesterseminar Redemptoris Mater begegnen sich Menschen aus etwa einem Dutzend Nationen und erleben so ganz konkret die Gemeinschaft der Weltkirche, die vielfältige Kulturen verbindet.

Die Gründerpersönlichkeiten des Neokatechumenalen Weges, “Kiko” Gómez-Argüello und Carmen Hernández, waren Laien. Sie erlebten in der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Armenvierteln von Madrid, wie der christliche Glaube gerade den Menschen am Rande der Gesellschaft eine neue Perspektive und Lebensbasis vermittelte. Heute gehören dem Neokatechumenalen Weg weltweit ca. 1,5 Millionen Engagierte und 21.300 Gemeinschaften auf allen Kontinenten an. Die Bewegung betreibt etwa 115 diözesane Priesterseminare, davon zwei in Deutschland (Berlin und Bonn). In Deutschland ist der Neokatechumenale Weg in 33 Pfarreien in 15 Diözesen tätig.

Diese pastorale Initiative ging von Laien aus und richtet sich an alle Gläubigen innerhalb der Pfarrei. Zur Wiederentdeckung der Taufe bietet sie Grundkurse an, die aus einer Reihe von Katechesen bestehen, die in einer kleinen Gemeinschaft in der Pfarrei weiter vertieft werden. Der Bedarf, Priester auszubilden, zeigte sich erst später. So dauerte es mehr als 20 Jahre, bis 1988 in Rom das erste Priesterseminar Redemptoris Mater eröffnet wurde.

Die Gründerpersönlichkeiten des Neokatechumenalen Weges hatten ihre Heimat verlassen, um den christlichen Glauben weiterzugeben. Weiterhin gibt es die Bereitschaft von dazu berufenen Menschen, in fremden Ländern als Priester, Ledige oder Familien missionarisch tätig zu werden.

Der Abschied aus der Heimat weist auf eine für Deutschland wichtige historische Parallele hin: Es waren zuerst irische und später angelsächsische Mönche, die vom Ende des sechsten Jahrhunderts an das Ideal der “Peregrinatio” (“Pilgerschaft in der Fremde”) verwirklichten. Kolumban, Kilian, Korbinian, Willibrord, Pirmin, Willibald und Bonifatius sind vielleicht die bekanntesten unter ihnen.

Bei aller Weltoffenheit und Internationalität erinnert Regens Pane an den ursprünglichen Auftrag Jesu, der im Markusevangelium (Mk 3,14) beschrieben wird: “Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte.” Im Seminar komme es vor allem darauf an, “bei Jesus zu sein”.

Warum hat das Priesterseminar, das jetzt sein silbernes Jubiläum feiert, ausgerechnet in Bonn-Endenich seinen Standort gefunden? Dazu lohnt ein Blick in die Anfänge des Christentums. Die beiden Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius fanden bereits im dritten Jahrhundert als christliche Soldaten in Bonn den Märtyrertod – der Überlieferung nach genau an der Stelle des heutigen Priesterseminars, wo später zum Gedenken an die Blutzeugen die Endenicher Marterkapelle entstand. Im 19. Jahrhundert wurde an dieser Stelle ein Benediktinerinnen-Kloster errichtet, das im Jahr 2000 wegen Nachwuchsmangels und Überalterung geschlossen wurde. Jetzt bereiten sich dort junge Männer auf die Priesterweihe vor oder suchen als Praktikanten noch nach ihrer Berufung.

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