100 Jahre Pontevedra

Heute vor 100 Jah­ren erschien die Got­tes­mut­ter in Pon­te­ve­dra der Sehe­rin von Fatima, Schwes­ter Lucia dos San­tos. Die Bot­schaft der Got­tes­mut­ter war eine Auf­for­de­rung zur Sühne und ein gros­ses Ver­spre­chen zugleich

Quelle
Pontevedra 10. Dezember 1925 – Der vergessene Teil der Botschaft von Fatima
Pontevedra – Wikipedia
Schwester Lucia aus Fatima hatte Erscheinungen der Jungfrau und des Jesuskindes
Die fünf Herz-Mariä-Samstage | Alte Messe Frankfurt
Basilika Santa María La Mayor – Wikipedia
100 Jahre der Erscheinungen von Pontevedra und die Andacht der Fünf Ersten Samstage – INFOVATICANA
Wöchentliche Presseschau von swiss-cath.ch – Radio Gloria

Am 10. Dezember 1925 erschien im Kloster der Dorotheerinnen im spanischen Pontevedra die Gottesmutter Schwester Lucia dos Santos, der Seherin von Fatima. An ihrer Seite stand das Jesuskind und sprach: “Hab Mitleid mit dem Herzen deiner heiligsten Mutter, das von Dornen umgeben ist, mit denen undankbare Menschen es in jedem Augenblick durchbohren, ohne dass jemand einen Sühneakt tut, um sie herauszuziehen.”

Darauf zeigte Maria ihr Herz, umwunden von Dornen, und sagte: “Meine Tochter, siehe mein Herz, umwunden von Dornen, mit denen undankbare Menschen es in jedem Augenblick durch ihre Lästerungen und Undankbarkeit durchbohren. Bemühe wenigstens du dich, mich zu trösten, und teile mit, dass ich verspreche, in der Todesstunde mit allen Gnaden beizustehen, die zur Rettung dieser Seelen notwendig sind…”. Es ist dies eine Zusage für all jene, welche die Sühnesamstage pflegen.

Diese Erscheinung steht in direktem Zusammenhang mit der Botschaft von Fatima und schenkte der Kirche eine der tiefsten marianischen Andachten überhaupt: die Sühne-Samstage.

Die vier Bedingungen der Andacht

Wer an fünf aufeinanderfolgenden ersten Samstagen

die Beichte ablegt (innerhalb von acht Tagen, mit der Absicht der Sühne),
die Heilige Kommunion empfängt,
den Rosenkranz betet und
15 Minuten über seine Geheimnisse meditiert,

tut dies “zur Sühne für die Beleidigungen gegen das Unbefleckte Herz Mariens” – so der Wunsch der Gottesmutter.

Kardinal Robert Sarah[1] bezeichnet diese Andacht als “eine Schule des Herzens”, in der die Gläubigen lernen, “nicht mit Kritik auf das Böse zu reagieren, sondern mit Liebe und Wiedergutmachung”. Sie sei, so Kardinal Sarah, “keine sentimentale Frömmigkeitsübung, sondern ein konkreter Weg, das Evangelium ernst zu nehmen – mit Maria und wie Maria”.

Das grosse Versprechen Mariens

Das Versprechen Mariens, in der Todesstunde mit allen nötigen Gnaden beizustehen, klingt für manche Menschen fast zu einfach. Kardinal Sarah erklärt: “Gott wählt oft das Einfache, um das Grosse zu bewirken. Auch Naaman im Alten Testament musste lernen, dass Gehorsam und Vertrauen den Weg zur Heilung öffnen. Die Andacht der ersten Samstage ist ein solcher Weg des Vertrauens.”

Diese Einfachheit, verbunden mit der Tiefe der Verheissung, macht die Botschaft von Pontevedra so aktuell. In einer Zeit, in der viele Menschen den Tod aus dem Bewusstsein verdrängen, erinnert Maria daran, dass der Himmel nicht fern, sondern nahe ist – und dass die Mutter der Barmherzigkeit ihren Kindern in dieser entscheidenden Stunde beistehen möchte.

Schlüssel zum Frieden

Bereits 1939 schrieb Schwester Lucia: “Ob die Welt Krieg oder Frieden hat, hängt von der Ausübung dieser Andacht zusammen mit der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens ab.”

Kardinal Sarah bestätigt die Aktualität dieser Worte: “Wir sehen heute die Zerstörung der Familien, den Verlust des Friedens in den Herzen und den Ersatz des Gebets durch Aktivismus. Die Botschaft von Pontevedra ist die Antwort darauf: Wenn der Mensch sein Herz erneuert, kann auch die Welt erneuert werden.”

Die Andacht der ersten Samstage ist damit weit mehr als eine fromme Tradition: Sie ist ein geistlicher Schlüssel zur Erneuerung von Herz und Gesellschaft.

Die Dimension der Wiedergutmachung

Das Wort “Sühne” klingt in modernen Ohren fremd. Doch Kardinal Sarah erinnert daran, dass Wiedergutmachung “nicht Vergeltung, sondern Liebe in Reinheit ist – die Liebe des Kreuzes”. Er sagt: “Wir können das Böse nicht durch Diskussion besiegen, sondern nur durch Heiligkeit. Die Sühne-Samstage sind eine Antwort Gottes auf die Kälte der Welt.”

Maria ruft also zu einem Liebesdienst: Sie lädt die Gläubigen ein, ihr Herz zu trösten und durch das eigene Opfer den Frieden Christi weiterzugeben. Dieser Liebesdienst ist ihrem Sohn so lieb, weil letztlich der Sohn beleidigt wird, wenn die Mutter geschmäht oder verachtet wird.

Prophetische Aktualität

Die vier Säulen dieser Andacht – Eucharistie, Beichte, Rosenkranz und Betrachtung – sind heute mehr denn je gefährdet. Kardinal Sarah sieht darin eine prophetische Voraussicht: “Maria hat uns dieses geistliche Programm gegeben, weil sie wusste, dass diese Säulen erschüttert werden würden. Wenn wir sie erneuern, wird auch das Haus der Kirche wieder fest stehen.”

Ein Jubiläum mit Auftrag

Hundert Jahre nach Pontevedra bleibt die Botschaft dieser Erscheinung eine Einladung zur Umkehr und zum Vertrauen. Sie fordert jeden Einzelnen heraus, nicht auf bessere Zeiten zu warten, sondern selbst ein Zeichen der Liebe zu setzen. Oder wie Kardinal Sarah es formuliert: “Die Heiligkeit beginnt immer im Kleinen – in einem Herzen, das betet, liebt und sühnt.”

[1] Alle Zitate von Kardinal Sarah entstammen einem Exklusivinterview mit AVEMARIA, dessen erster Teil im AVEMARIA Magazin Nr. 6 veröffentlich wurde.

Benjamin Aepli

Geschäftsführer AVEMARIA

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