Auf ein Wiedersehen – und vergelt’s Gott, lieber Paul Badde
Der katholische Fernsehsender EWTN trauert um Paul Badde. Der bekannte Journalist und Autor arbeitete seit 2013 für EWTN

Quelle
Paul Badde, ein bekannter Gelehrter und Popularisator des Heiligen Gesichts, starb in Manoppello – Gemeinde Manoppello
“Am Ende wartet Gott”: Pater Recktenwald über Wahrheit, Moral und Vernunft
17. November 2025
Der katholische Fernsehsender EWTN trauert um Paul Badde. Der bekannte Journalist und Autor arbeitete seit 2013 für EWTN. Er verstarb am 10. November nach schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren in Manoppello in den italienischen Abruzzen. Nun hat er seine letzte Ruhestätte in unmittelbarer Nähe der Kirche gefunden, die das “Volto Santo”, das “Heilige Antlitz“, birgt, das er so sehr verehrte.
Nach seiner journalistischen Karriere bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Zeitung “Die Welt” sowie über sein vielfältiges publizistisches Werk als Autor hinaus entdeckte Badde bei EWTN das Bewegtbild für sich als neuen kreativen Weg der Vermittlung von Wirklichkeit. Immer wieder sprach er vom “Iconic Turn”, von der Wende hin zur verstärkten Bedeutung von Bildern in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.
Sein feines, kreatives Gespür für das geschriebene Wort übertrug er mehr und mehr in die Sprache der Bilder, die ihm noch wirkmächtiger zu sein schienen als Worte allein. Bilder hatten es ihm schon als Autor angetan: das “Volto Santo” von Manoppello, die Tilma mit dem Abbild der Muttergottes von Guadalupe in Mexiko und das Bild der “Advocata” im Rosenkranzkloster auf dem Monte Mario in Rom. So wundert es nicht, dass die ersten EWTN-Dokumentationen der Serie “Baddes Bilder” dem Schleier von Manoppello und dem Marienbild, das dem Apostel Lukas zugeschrieben wird, gewidmet waren.
Badde war ganz von dem Faszinosum durchdrungen, dass Gott Mensch geworden ist – von dem “Unique Selling Point”, der das Christentum von allen anderen Religionen unterscheidet. Er war auf seine besondere Weise ein unermüdlicher, begeisterter und begeisternder Botschafter der Inkarnation Gottes. Gott hat sich in Jesus Christus sinnlich erfahrbar gemacht und sichtbare Spuren hinterlassen. Als kenntnisreicher Historiker, der Badde von Haus aus war, ging er diesen Spuren nach, erschloss geschichtliche Zusammenhänge und verband schriftliche Quellen mit heute noch sichtbaren örtlichen Gegebenheiten.
Jerusalem und das Heilige Land, wo er während der zweiten Intifada von 2000 bis 2002 mit seiner Frau und beständigen Wegbegleiterin Ellen lebte, hatten es ihm besonders angetan. Mit dem Benediktinermönch und Archäologen Bargil Pixner, der vom Heiligen Land als dem “fünften Evangelium” sprach, verband ihn eine enge Freundschaft als kongenialer Spurensucher auf den Wegen durch die Heimat Jesu.
Ihm widmete Badde die zwanzig Filme über die Rosenkranzgeheimnisse, die er für EWTN auf Grundlage seines Buches “Heiliges Land. Auf dem Königsweg aller Pilgerreisen” drehte. Insgesamt sieben Wochen war ich mit ihm in der Heimat Jesu für die Serie “Steine und Perlen – Der Rosenkranz im Heiligen Land” unterwegs, was sicher zu den tiefsten Erfahrungen meines Lebens gehört.
Unentwegt miteinander sein Lieblingsgebet, den Rosenkranz, betend, gingen wir auf Entdeckungsreise. Er war neugierig, feinsinnig beobachtend und immer wieder staunend wie ein Kind vor den konkreten materiellen Spuren und Zeichen der Gegenwart Gottes – staunend eben vor der Menschwerdung Gottes.
Das Rosenkranzgebet war für ihn vor allem die Betrachtung des Lebens Jesu mit den Augen seiner Mutter. Für ihn gab es daher keinen besseren Leitfaden für die Filme. “Knusprig” sollten die Texte für die Filme sein, wie er bisweilen humorvoll anmerkte. Mit anderen Worten: Die Filme sollten konkret erlebbar, ja gleichsam sinnlich erfahrbar machen, dass der christliche Gott kein abstraktes Prinzip ist, sondern sich in Jesus Christus anfassbar, berührbar gemacht hat.
Jesu Geburt, sein Leben und Wirken, Seine Erlösungstat, Sein Leiden und Sterben am Kreuz und schließlich Seine Auferstehung waren konkrete historische Ereignisse. Paul Badde liebte es daher beim Gebet des Rosenkranzes, die Geheimnisse noch konkreter zu fassen: “Jesus, der auf den Hügeln von Galiläa das Reich Gottes verkündete” oder “Jesus, der auf dem Zion die Heilige Eucharistie eingesetzt hat”.
Wenn ich mit ihm des Öfteren gemeinsam über den Petersplatz schlendernd den Rosenkranz betete, bat er mich, es ihm gleichzutun. Der Rosenkranz war das Gebet, wie Badde immer wieder erinnerte, das schließlich die Muttergottes selbst in Fatima uns zu beten aufgetragen habe. Das tägliche, oft mehrmalige Rosenkranzgebet gemeinsam mit seiner Frau, die tägliche Heilige Messe und die häufige eucharistische Anbetung waren sein Lebenselixier, aus dem er Kraft schöpfte.
Badde nahm jede Gelegenheit wahr, andere für seine Entdeckungen zu begeistern, weil er innerlich so vom Wunder der Inkarnation, von der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, durchdrungen und davon überzeugt war, dass die Muttergottes die beste Wegweiserin zu ihrem Sohn ist. Badde war es um die Rettung der Seelen zu tun. Wie viele Menschen er durch seine Begeisterung, durch seine Schriften und Filme in eine Begegnung mit dem auferstandenen Christus geführt hat, wird er erst im Himmel erfahren.
Nun hat er am Samstag, dem 15. November 2025, seine letzte Ruhestätte in Manoppello in unmittelbarer Nähe seines geliebten “Heiligen Antlitzes” gefunden – bei dem Schweißtuch also, von dem er überzeugt war, dass es einst im Grab Jesu “zusammengebunden an einem besonderen Ort” gelegen hat (Joh 20,7).
Selbst auf seinem letzten Weg auf Erden wollte Badde noch ein materielles, sinnenhaftes Zeichen seines festen Glaubens an die Auferstehung setzen. Vor Jahren hatte Badde mir eine Schachtel mit Erde aus der Grabeskirche in Jerusalem mitgegeben, die er seit dem Jahr 2001 aufbewahrt hatte, verbunden mit dem Wunsch, dass ich die Erde – wenn es so weit ist – in sein Grab schütten möge: Erde vom konkreten, historisch bestens belegten Ort des Todes und der Auferstehung Jesu Christi.
Möge Paul Badde nun unverhüllt den Auferstandenen von Angesicht zu Angesicht sehen, der ihn im “Heiligen Antlitz” von Manoppello mit seinen geöffneten, barmherzigen Augen angeschaut hat.
Auf ein Wiedersehen – und vergelt’s Gott, lieber Paul.
Die Sendereihen “Baddes Bilder – Schätze und Schönheit der Weltkirche” und “Steine und Perlen – Der Rosenkranz im Heiligen Land” sind in der Mediathek von EWTN abrufbar.
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