Orthodoxe Mönche von St. Katharina auf dem Sinai
Zerwürfnis unter den orthodoxen Mönchen von St. Katharina auf dem Sinai
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Heiliger Streit am Sinai | zenith.me
Machtkampf um Sinai-Kloster scheint beendet | DOMRADIO.DE
Der neue Abt des Sinai-Klosters wurde gewählt – Nachrichten – Nachrichten über die Orthodoxie – Union Orthodoxer Journalisten
Katharina Kloster Sinai
21 August 2025
Quelle: FSSPX Aktuell
Das berühmte Kloster St. Katharina am Fuße des Berges Sinai befindet sich in einem langwierigen Rechtsstreit um das Grundstück mit dem ägyptischen Staat. In dem von Kaiser Justinian I. (527-565) gegründeten Gebäude, erschüttert eine interne Krise die dort lebenden orthodoxen Mönche, da ein Teil der Ordensbrüder ihren Abt “abgesetzt” hat.
Obwohl das Katharinenkloster kanonisch autonom ist, untersteht es der Jurisdiktion des orthodoxen Patriarchats von Jerusalem, das in Streitigkeiten wie dieser als oberste Instanz fungiert. Patriarch Theophilos III. versicherte, dass die entsprechenden kirchlichen Verfahren eingeleitet würden.
Die Absetzung des Abtes (Hegumen)
Die Angelegenheit begann mit einem Brief von fünfzehn Mönchen – insgesamt sind es etwa 20 – an den Patriarchen von Jerusalem, in dem sie bekannt gaben, dass sie beschlossen hätten, den 91jährigen Erzbischof des Sinai, Damianos, der seit 52 Jahren das Oberhaupt des Klosters war, seines Amtes zu entheben. In dem Brief vom 30. Juli heißt es, dass die Generalversammlung der Brüder “einstimmig” die Suspendierung beschlossen habe.
Erzbischof Damianos, der einzige Mönch ägyptischer Staatsangehörigkeit, ist der wichtigste Kommunikationskanal zu den ägyptischen Behörden, was seine Anwesenheit besonders in einer Zeit, in der das Kloster in einen Konflikt mit dem ägyptischen Staat verwickelt ist, unverzichtbar macht.
Reaktion des Klostervorstehers
Erzbischof Damianos äußerte “tiefe Besorgnis” über die Maßnahmen, die er als interne Sabotage bezeichnete, die die Krise verschärfen.
Er rief zu einer nationalen und kirchlichen Mobilisierung auf, um die historische Kontinuität des Heiligen Klosters auf dem Sinai, Symbol eines weltweiten kulturellen und religiösen Erbes, zu bewahren. In einem langen Brief erläutert er die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Infragestellung des jahrhundertealten Status quo des Klosters St. Katharina nach der Entscheidung des Berufungsgerichts von Ismailia vom 28. Mai 2025.
Er berichtet über die Bemühungen, dem Kloster in Griechenland eine Rechtspersönlichkeit zu verschaffen. Und er beklagt sich bitterlich über einige Patres. “Was sie ohne Gottesfurcht, ohne Scham und ohne Gewissen tun, ist ein Putsch gegen die Kirche”, erklärt er.
Verhandlungen in Athen, dann auf dem Sinai
Unter der Leitung des orthodoxen Patriarchats von Jerusalem wurden in Athen Verhandlungen aufgenommen, um eine Lösung für den Konflikt um das Katharinenkloster zu finden. Eine Delegation des Patriarchats traf sich in der griechischen Hauptstadt mit Vertretern des Klosters auf dem Sinai.
In einer Erklärung bekräftigte das Patriarchat, dass es intensiv an einer konstruktiven Lösung arbeite, wobei die Einheit der Kirche oberste Priorität habe. Gleichzeitig verurteilte es das Auftauchen eines gefälschten Briefes, der dem Erzbischof Damianos zugeschrieben wurde. Nach den Treffen in Athen reiste die Delegation zum Kloster auf dem Sinai.
Sie führte Gespräche mit den Ordensbrüdern. Dabei wurde die Bedeutung einer koordinierten Zusammenarbeit mit den politischen Behörden und der Wahrung aller traditionell etablierten Statuten und Sonderregelungen, die das Kloster seit jeher in seinem Leben begleiten, betont. Es wird ein Termin für eine Generalversammlung festgelegt, auf der alle Fragen geprüft werden sollen.
Konflikt mit dem ägyptischen Staat
Die Lage des Klosters wird durch den langjährigen Rechtsstreit mit den ägyptischen Behörden über das Eigentum an den Grundstücken erschwert. Ein ägyptisches Gericht entschied am 28. Mai, dass das gesamte Gelände einschließlich des Klosters dem ägyptischen Staat gehört – damit wären die Mönche lediglich Mieter, die ihre Aufenthaltsgenehmigungen jedes Jahr erneuern müssten.
Lokale Medien berichteten jedoch, dass die ägyptischen Behörden eine Enteignung des Klosters dementierten und behaupteten, das Urteil betreffe nur vereinzelte Grundstücke ohne Eigentumsrechte. Seitdem wurden die Bemühungen um die Sicherung des Status der Kloster-Enklave intensiviert.
Das Kloster beansprucht seit jeher einen Sonderstatus. Sein offizieller Name lautet “Heiliges autonomes königliches Sankt-Katharinen-Kloster des heiligen, von Gott betretenen Berges Sinai”. Seit 2002 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt eine einzigartige Sammlung alter Manuskripte und Ikonen.


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