Papst empfängt Selenskyj in Castel Gandolfo
Der ukrainische Präsident hofft auf ein “hochrangiges Treffen, um diesen Krieg zu beenden”. Dabei setze man auf die Vermittlung des Vatikans, so Wolodymyr Selenskyj im Nachgang auf die Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt in Castel Gandolfo an diesem Mittwoch
Selenskyj hält sich derzeit in Rom auf, wo er in den kommenden Tagen an einer internationalen Wiederaufbau-Konferenz teilnehmen wird, zu der Staats- und Regierungschefs, darunter der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, sowie Experten auf dem Gebiet des Wiederaufbaus erwartet werden.
“Ich bin Seiner Heiligkeit sehr dankbar für dieses Treffen – und natürlich für die Hilfe des Vatikans in Bezug auf unsere Kinder: Die Hilfe mit dem Gebet – und nicht nur das -, um unsere Kinder zurückzubekommen, die während dieses Krieges durch Russland geraubt wurden, und sie zu ihren Verwandten in der Ukraine zurückzubringen”, so Selenskyj im Anschluss an das private Gespräch mit Leo XIV. vor Journalisten.
Seit Beginn des Krieges bemüht sich der Vatikan um humanitäre Hilfe für die Betroffenen und vor allem um die Rückkehr der ukrainischen Kinder, die nach Russland verschleppt wurden. “Natürlich wollen wir Frieden, wir wollen, dass der Krieg endet – und wir zählen sehr auf den Vatikan und den Papst, uns mit einem Ort zu helfen, an dem ein hochrangiges Treffen mit Führungspersönlichkeiten stattfinden kann, um diesen Krieg zu beenden. Danke”, unterstrich Selenskyj vor den anwesenden Journalisten, die erst kurz zuvor über das “Gipfeltreffen” am frühen Nachmittag in Castel Gandolfo informiert worden waren.
Persönlich waren die beiden einander zuletzt am 18. Mai begegnet. Selenskyj war damals der erste Staatsgast, den Leo XIV. kurz nach seiner Amtseinführungsmesse in Audienz empfing. Bereits am 12. Mai war der Ukrainer der erste ausländische Staats- und Regierungschef, mit dem der am 8. Mai gewählte neue Papst telefonierte. Am 14. Mai hatte Leo XIV. dann den Vatikan als Vermittlungsort für die Kriegsparteien angeboten; diese Offerte wurde jedoch vom russischen Außenminister Sergej Lawrow abgelehnt.
vatican news – cs, 9. Juli 2025
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