USA: Ukrainer werben für Wahrheit
In Trumps USA herrscht ein neues politisches Klima. Auch die Unterstützung der Ukraine schien immer wieder fraglich. In Washington werben Vertreter der ukrainischen Glaubensgemeinschaften für ihr Land – und machen auf russische Verbrechen aufmerksam
Quelle
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Führende Vertreter der ukrainischen Glaubensgemeinschaften haben sich mit dem Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz getroffen. Sie bedankten sich für die Unterstützung der Ukraine durch die USA – aber warnten zugleich, im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine “auf der Seite der Wahrheit” zu stehen.
Erzbischof Timothy P. Broglio empfing die Delegation des Allukrainischen Rats der Kirchen und religiösen Organisationen (UCCRO) am Donnerstag in Washington. Der katholische Bischof von Kyiv-Shytomyr Witalij Krywyzkyj sagte bei dem Treffen, die Ukraine habe “die Solidarität der US-amerikanischen Kirche gespürt und werde nie aufhören, für sie zu beten.”
Ein Krieg, kein Konflikt
Gleichzeitig hielt er US-amerikanische Gläubige an, sich in dem veränderten politischen Klima gegen falsche Informationen über den Krieg in der Ukraine zu stellen. Russlands 2022 begonnene Invasion der Ukraine sei ein “Krieg” und kein “Konflikt” – das sei “ein Beispiel, an dem wir sehen, wie die Sachen sich geändert haben”, so Krywyzkyj.
Die Trump-Regierung lässt seit ihrem Amtsantritt bisweilen Zweifel an der Unterstützung der USA für die Ukraine aufkeimen. Immer wieder scheint sie sich auf die Seite Russlands zu stellen oder dessen Rolle zumindest zu relativieren.
US-Präsident Donald Trump hatte sich jedoch zuletzt am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus mit Wolodymyr Selenskyj getroffen und einen Rohstoffdeal mit der Ukraine abgeschlossen – indes ohne US-amerikanische Sicherheitsgarantien im Gegenzug.
Dennoch autorisierten die USA nach dem Treffen die Lieferung einer Patriot-Raketenbatterie aus Israel. Die Ukraine würdigte diesen Schritt als wichtigen Baustein ihrer Sicherheit.
Über 600 Gotteshäuser beschädigt
Vertreter der UCCRO machten in Washington besonders auf die völkerrechtswidrige Entführung ukrainischer Kinder und deren Umerziehung durch die russischen Besatzer aufmerksam. Diese Praxis führte zu sechs Haftbefehlen des Internationalen Strafgerichtshofs, unter anderem gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Außerdem wiesen die Vertreter auf die russischen Angriffe auf Kirchen und Gotteshäuser hin. Über 600 religiöse Gebäude seien seit 2022 beschädigt worden; in besetzten Gebieten sei die Ausübung der Religionsfreiheit nicht mehr gewährleistet.
Die russischen Autoritäten hatten 2022 in der Provinz Saporischschja die ukrainische griechisch-katholische Kirche, die Kolumbusritter und die Caritas verboten.
Broglio: Weiterhin die Wahrheit sprechen
Außerdem sind sie für die Entführung, Verhaftung und Folter der katholischen Priester Bohdan Geleta und Ivan Levitsky verantwortlich. Im Juni 2024 kamen sie durch einen Gefangenenaustausch frei, den der Heilige Stuhl vermittelt hatte.
Erzbischof Broglio ermutigte die Vertreter der UCCRO, “weiterhin die Wahrheit zu sprechen, auch wenn sie keinem politischen Zweck dient, grundlegende Menschenrechte zu achten und jeden Menschen mit Würde zu behandeln, auch russische Kriegsgefangene”.
osv news – lv, 6. Mai 2025
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