Turiner Grabtuch und Ostersonntag: Zeichen der Auferstehung

Am Ostersonntag gedenken Katholiken weltweit der Auferstehung Jesu Christi. In diesem Zusammenhang rückt immer wieder das Turiner Grabtuch in den Blickpunkt, das seit Jahrhunderten als Grabtuch Jesu verehrt wird

Quelle
Turiner Grabtuch

Von Alexander Folz

Redaktion – Sonntag, 20. April 2025

Am Ostersonntag gedenken Katholiken weltweit der Auferstehung Jesu Christi. In diesem Zusammenhang rückt immer wieder das Turiner Grabtuch in den Blickpunkt, das seit Jahrhunderten als Grabtuch Jesu verehrt wird.

Das 4,36 Meter lange Leinentuch zeigt den Abdruck eines Gekreuzigten mit Verletzungen, die den Evangelienberichten entsprechen: Seitenwunde, Geißelspuren und Kopfwunde.

Am 28. Mai 1898 erlebte der Turiner Rechtsanwalt Secondo Pia eine Überraschung, die die Welt verändern sollte. Er war der erste Mensch, der das Turiner Grabtuch fotografieren durfte. Bei der Entwicklung seiner Platten machte er eine verblüffende Entdeckung: Das mit bloßem Auge nur schemenhaft erkennbare Abbild eines Mannes auf dem Tuch erschien auf dem Negativ als realistisches, dreidimensionales Porträt.

Erst auf fotografischen Negativen werden also plastische Details sichtbar, darunter realistisch wirkende Blutspuren und ein Gesicht mit dreidimensionalen Konturen. Diese Besonderheit lässt sich weder durch mittelalterliche Maltechniken noch durch natürliche Prozesse wie Verwesungsdämpfe vollständig erklären.

Altersbestimmung des Turiner Grabtuchs

Italienische Forscher haben 2022 den Alterungsprozess der Fäden mit einer speziellen Röntgentechnik analysiert und behaupten, dass das Tuch aus der Zeit Christi vor rund 2.000 Jahren stammt. Mit Hilfe der Weitwinkel-Röntgentechnik (WAXS), die die natürliche Alterung von Leinen-Zellulose misst, wurde festgestellt, dass das Grabtuch 13 Jahrhunderte lang bei einer Temperatur von etwa 23 Grad und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 55 Prozent gelagert wurde, bevor es nach Europa kam, wie Vatican News berichtete.

“Die Datenprofile waren vollständig kompatibel mit den Messungen an einer Leinenprobe, die in Masada, Israel, gefunden wurde und deren Datierung durch historische Aufzeichnungen auf 55–74 n. Chr. festgelegt wurde”, hieß es in der Studie.

Haltung der Kirche zum Turiner Grabtuch

Die katholische Kirche hat sich bis heute nicht offiziell zur Echtheit des Turiner Grabtuches geäußert. Papst Benedikt XVI. nannte es bei einem Besuch in Turin im Jahr 2010 eine “Ikone des Karsamstags”.

Das Tuch bleibt dennoch ein wichtiges Objekt der Verehrung und wird seit 1578 im Turiner Dom aufbewahrt, wo es nur selten öffentlich gezeigt wird – aber wenn, dann kommen zahllose Pilger in die norditalienische Stadt.

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